"Effenberg-Bank" muss BaFin täglich Rapport erstatten - Aufsichtsrat verteidigt Vorstand

Die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden steht weiterhin in den Schlagzeilen. Nach einem Medienbericht muss sie der Finanzaufsicht jetzt täglich Bericht über die Liquiditätssituation erstatten. 
Das Logo der VR-Banken. | Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow/SULUPRESS.DE
Das Logo der VR-Banken. | Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow/SULUPRESS.DE

Die BaFin hat die Volksbank wegen riskanter Kreditgeschäfte schon länger im Visier. Doch jetzt hat sie die Daumenschrauben noch einmal stärker angezogen, berichtet der ”Spiegel”. 

So müsse sie inzwischen täglich Rapport über ihre Liquiditätssituation erstatten, konkret über ihre Einlagensituation. Grund dafür seien ungewöhnlich hohe Mittelabflüsse, bezieht sich das Magazin auf eine vertrauliche Quelle. Die Volksbank wollte die Informationen dem Bericht zufolge nicht kommentieren.

Die Volksbank wird in der Szene ”Effenberg-Bank” wegen ihrer starken Fußballfinanzierung und den Kontakten zu Stefan Effenberg genannt.

Blutgrätsche der BaFin gegen die ”Effenberg-Bank”

Die BaFin hatte Großkredite der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden kritisiert. Darlehen an mehrere Fußball-Profivereine seien nicht immer mit ausreichend hinterlegten Sicherheiten vergeben worden sein. Auch geht es um Auslandsgeschäfte. Laut ”Report Mainz” und Spiegel” habe sich die Bank zum Beispiel über eine Firma in Zypern an einem Projekt in Griechenland beteiligt, ”das die kommerzielle Nutzung einer Wasserquelle am Berg Athos in der dortigen Mönchsrepublik vorsieht.” Im Ergebnis sei das eine Fehlinvestition in Höhe von 19 Mio. Euro gewesen. 

Die jüngste Überprüfung beanstandet zudem ”erhebliche gravierende Feststellungen” bei der Geldwäsche-Prävention. Auch zu Immobiliengeschäften mit früheren Commerzbank-Gebäuden, bei denen es binnen kurzem Zeitraum ”erhebliche Wertsteigerungen” gegeben habe, gibt es Fragen.

Aufsichtsratschef äußert sich

Mittlerweile haben Bank und Aufsichtsrat ihr Schweigen gebrochen. Wie der ”Spiegel” berichtet, hat sich der Aufsichtsrat der VR-Bank nach Angaben von Aufsichtsratschef Christian Endter hinter die drei Vorstände gestellt. Die BaFin, lässt sich Endter zitieren, kritisiere das ”ungewöhnliche, aber nicht ungesetzliche Geschäftsmodell” seit Jahren. Die Beanstandungen der Behörde habe man immer wieder ausräumen können. Endter: ”Unabhängig davon sind wir zuversichtlich, dass die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden auch diese Situation meistert.”

Ermittlungen gegen Chef der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden vom Tisch

Die Bank dementierte unterdessen, dass sie auf Anweisung der BaFin die Eigenkapitalquote habe erhöhe müssen. Vielmehr sei man ”derzeit mit der Bafin in einem Austausch zu dieser Thematik”, so der Spiegel”, noch wisse ”niemand, was das Ergebnis sein wird”.

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