Balz zum Projekt digitaler Euro: ”Dass viele skeptisch sind, finde ich nachvollziehbar”
![Hat Verständnis für Kritik am digitalen Euro: Burkhard Balz. | Foto: Bundesbank](https://photos.watchmedier.dk/watchmedier/resize:fill:3840:0:0/plain/https://photos.watchmedier.dk/Images/15617843/bgfue0/ALTERNATES/schema-16_9/balz-burkhard-05-highResolution.jpg)
Behauptung: Das Bargeld wird abgeschafft.
Bewertung: Falsch.
”Ein digitaler Euro würde das Bargeld ergänzen, es aber nicht ersetzen”, versichert die Europäische Zentralbank (EZB). ”Der digitale Euro wäre eine elektronische Form von Bargeld für die digitalisierte Welt. Mit ihm hätten Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit, neben Banknoten und Münzen auch eine digitale Form von Zentralbankgeld zu nutzen.” Nach dem Willen der EU-Kommission soll der digitale Euro zusätzlich zu Schein und Münze gesetzliches Zahlungsmittel werden.
Die Behörde in Brüssel will sogar per Gesetz sicherstellen, dass Bargeld in der Europäischen Union weiterhin breit akzeptiert wird und Verbraucher flächendeckend Zugang dazu haben. ”Um den Status des Bargelds als gesetzliches Zahlungsmittel in der Praxis zu erhalten, muss der leichte Zugang zu Euro-Bargeld gewährleistet sein, denn wenn die Bürger keinen Zugang zu Bargeld haben, können sie nicht damit bezahlen, und der Status als gesetzliches Zahlungsmittel wird untergraben”, heißt es in einem Gesetzesvorschlag der EU-Kommission. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen frei entscheiden können, ob sie bar oder digital bezahlen.
Behauptung: Digitales Bezahlen nimmt zu.
Bewertung: Richtig.
Zwar ist Bargeld im Euroraum immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel an der Ladenkasse, wie aus einer Ende 2022 veröffentlichen Analyse der EZB hervorgeht. Doch gemessen am Wert übertrafen Kartenzahlungen seinerzeit erstmals Scheine und Münzen. Umfrage belegen immer wieder: Die Corona-Pandemie hat den Trend zu elektronischen Zahlungsmitteln beschleunigt.
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