Hamburg Commercial Bank: Defi noch lange nicht massentauglich

Dennoch hat Decentralized Finance bereits heute Auswirkungen auf Banken. In einem Bereich ist die Konkurrenz für die Institute bereits spürbar.
Der Eingang der Hamburg Commercial Bank | Foto: HCOB
Der Eingang der Hamburg Commercial Bank | Foto: HCOB

Decentralized Finance (Defi) - Risiko oder Chance für etablierte Banken? Dieser Frage sind die Hamburg Commercial Bank und das Berliner Fintech Bitbond nachgegangen. 

Eine der Erkenntnisse: Noch existieren Defi-Geschäftsmodelle lediglich in der Nische. Laut der Studie sind weltweit derzeit 38 Mrd. Dollar (34,3 Mrd. Euro) in Defi-Protokollen investiert. Zum Vergleich: Das Bilanzvolumen des deutschen Bankensektors beträgt hingegen zwölf Billionen Dollar.

Und: ”Auch wenn durch Defi bislang kaum einer Bank Geschäfte entgangen sein dürften, (...) ist anekdotisch feststzustellen, dass die Konkurrenz am Arbeitsmarkt durchaus spürbar ist. Insbesondere für Absolvent:innen sind Start-up-Unternehmen mit Blockchain-Bezug eine Alternative zu Bankkonzernen mit häufig konservativen Strukturen”, heißt es in der Studie.

Zudem sind demnach die ”meisten Defi-Geschäftsmodelle derzeit noch weit davon entfernt, (...) massentauglich zu sein”. Das wichtigste Hindernis sei, dass es den allermeisten normalen Anlegern extrem schwer fallen dürfe, Vertrauen zu Anwendungen zu fassen, deren Handhabung bestenfalls auf technikaffine Menschen beziehungsweise auf institutionelle Kund:innen zugeschnitten ist. ”Neben Regulierungsfragen, die in den nächsten Jahren geklärt werden müssen, liegt der Schlüssel daher in der Anwendungsfreundlichkeit. Nur wenn es hier zu Quantensprüngen kommt, hat Defi eine Chance, sich als Finanzierungs- und Anlageinstrumente in der Breite zu etablieren.”

”Defi-Geschäftsmodelle haben mittel- und langfristig das Potenzial, die Rolle von Finanzinstituten neu zu definieren“, sagt Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank und Co-Autor der Studie.

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