Metzler rechnet bis 2028 mit Wegfall von zehn Prozent der Stellen

Das Bankhaus will sich verschlanken und Prozesse digitalisieren. In Teilbereichen soll künftig mit Partnern zusammengearbeitet werden. 
Die Metzler-Zentrale am Main in Frankfurt. | Foto: Bankhaus Metzler
Die Metzler-Zentrale am Main in Frankfurt. | Foto: Bankhaus Metzler

Drei Seiten ist die Pressemitteilung lang, die das renommierte Frankfurter Bankhaus am Morgen verschickte. Aufgrund globaler Veränderungen und zukünftiger Kundenbedürfnisse wolle man die Bank strategisch weiterentwickeln und damit die ”Weichen für weiteres Wachstum stellen”, heißt es darin.

So will sich das Frankfurter Geldinstitut auf ”jene Produkte und Dienstleistungen konzentrieren, mit denen das Bankhaus signifikanten Mehrwert für Kunden schafft”. In anderen Bereichen, etwa im Asset Management, wolle Metzler künftig stärker mit Partnern zusammenarbeiten. Die frei werdenden Ressourcen will das Institut in andere Bereiche investieren. Durch Verschlankung und Digitalisierung von Prozessen will das Bankhaus effizienter werden. Das bedeute auch eine ”deutliche Vereinfachung der IT-Architektur”.

Stellen werden sozialverträglich abgebaut

Das bedeutet aber auch einen drastischen Stellenabbau. Wörtlich heißt es in der Mitteilung: ”Vor diesem Hintergrund rechnet Metzler bis 2028 bezogen auf das gesamte Bankhaus mit dem Wegfall von rund zehn Prozent der Stellen.” Dieser Wert diene als ”Orientierungsgröße”. Der Personalabbau solle sozialverträglich gestaltet werden. Nutzen wolle man natürliche Fluktuation, die Verlängerung der bestehenden Altersteilzeitregelung sowie das Angebot an Mitarbeiter, andere Rollen im Unternehmen zu übernehmen. 

In vier Geschäftsfeldern will sich das Bankhaus strategisch weiterentwickeln: Metzler Asset Management soll sich künftig noch stärker auf die Kernkompentenzen Asset- und Pension-Management konzentrieren, mit klarem Fokus auf ESG und Altersvorsorge. Die DACH-Region soll in den Mittelpunkt gestellt werden. International wolle man sich ”weiter fokussieren”. 

Im Bereich Capital Markets will man das Geschäft mit institutionellen Kunden, die klassische Brokerage- und Researchleistungen in Anspruch nehmen, stärken. 

Ausbau von Corporate Finance und Private Banking

Im Bereich Corporate Finance soll die Mitarbeiterzahl mittelfristig ausgebaut werden. Verstärken will sich Metzler vor allem in den Sektoren Industrials, Technology, Alternative Energy / Infrastructure und Consumer. 

Schließlich liege der Fokus im Private Banking künftig vor allem auf vermögenden Privatkunden, Familienunternehmern und Stiftungen. Hier solle das Team weiter aufgestockt werden. In Berlin wird ein neuer Standort eröffnet. Über bestehende Geschäftsstellen sollen zudem neue Regionen erschlossen werden. 

„Aus einer Position der Stärke entwickeln wir uns kontinuierlich weiter, um unsere Kunden auch morgen bestmöglich zu unterstützen“, sagte Gerhard Wiesheu, Vorstandssprecher von Metzler. „Gegenwärtig sind unsere Kunden vielfach mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert. Diese reichen von geopolitischen Herausforderungen über globale Megatrends wie die Dekarbonisierung bis hin zu technologischen Entwicklungsschüben wie die Digitalisierung. Bei diesen Herausforderungen wollen wir unseren Kunden zur Seite stehen.“

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