Analysten rechnen 2023 mit Gewinnrückgang bei Deutscher Bank

Die Rendite soll nach Angaben von Marktbeobachtern bis 2025 auf zehn Prozent wachsen. Die Cost-Income-Ratio könnte in zwei Jahren bei 69,3 Prozent liegen. Am 2. Februar legt das Institut seine Jahreszahlen für 2022 vor.
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt. | Foto: Daniel Rohrig
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt. | Foto: Daniel Rohrig
dpa, Daniel Rohrig

Vom Institut selbst befragte Branchenexperten sehen die Deutsche Bank zwar im Aufwind. An den ehrgeizigen Zielen für die kommenden Jahre hegen sie jedoch Zweifel.

Schon 2022 dürfte das Institut demnach ihr Renditeziel nach Schätzung von Analysten nicht ganz erreicht haben. Im Schnitt gehen sie von einer Rendite auf das materielle Eigenkapital von 7,8 Prozent aus, knapp unter dem Ziel von acht Prozent. Dass die Rendite bis 2025 auf zehn Prozent wachsen soll, scheint ehrgeizig: Im Schnitt erwarten die Experten lediglich 7,9 Prozent - und damit mehr oder weniger eine Stagnation.

Mehr Zinseinnahmen und mehr Kosten

Denn dem Anstieg der Zinseinnahmen stehen bei der Deutschen Bank wie bei anderen Geldhäusern auch steigende Kosten gegenüber. So verabschiedete sich der Vorstand im Juli von seinem Ziel, das Verhältnis von Kosten zu Erträgen im Jahr 2022 auf 70 Prozent zu drücken. 

Die Analysten gehen im Schnitt nun von 73,6 Prozent aus. In den kommenden Jahren soll sich die Quote schrittweise verbessern und 2025 nach Expertenschätzung 69,3 Prozent erreichen.

Der Gewinn soll langfristig steigen

Dabei soll der Gewinn steigen - vor allem dank höherer Erträge. Schon für 2022 hat der Vorstand zuletzt ein Wachstum der Erträge auf etwa 27 Mrd. Euro in Aussicht gestellt, rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Bis Mitte des Jahrzehnts dürften sie nach Ansicht von Analysten bis auf 29,5 Mrd. Euro wachsen.

Dabei gehen die Experten davon aus, dass der Vorsteuergewinn des Instituts schon 2022 um 75 Prozent auf gut 5,9 Mrd. Euro nach oben gesprungen ist. Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss dürfte sich auf 4,2 Mrd. Euro mehr als verdoppelt haben. Für 2025 haben die Analysten einen Vorsteuergewinn von 7,8 Mrd. und einen Überschuss von 4,9 Mrd. Euro im Auge.

Überschuss von 3,7 Mrd. Euro für 2023

Im laufenden Jahr dürfte jedoch eine höhere Steuerlast Gewinn und Rendite sinken lassen: Analysten erwarten im Schnitt einen Überschuss von 3,7 Mrd. Euro und eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von nur noch 6,6 Prozent.

Negativ dürften sich auch drohende Kreditausfälle bemerkbar machen. Analysten erwarten, dass die Risikovorsorge für gefährdete Darlehen von 1,3 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auf knapp 1,8 Mrd. im Jahr 2023 steigt.

Möglicher Anstieg der Dividende von 20 auf 30 Cent

Dennoch können sich die Aktionäre wohl auf steigende Dividenden freuen. Nachdem die Deutsche Bank für 2021 erstmals seit Jahren wieder Geld an ihre Anteilseigner ausgeschüttet hatte, erwarten Analysten für 2022 einen Anstieg der Dividende von 20 auf 30 Cent je Aktie. Im Jahr 2025 sollen es dann 72 Cent werden.

Am Donnerstag, 2.2., legt das Institut die Zahlen für das vergangene Jahr vor.

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