BaFin und Bundesbank rufen Geldhäuser zur Zurückhaltung bei Ausschüttungen auf

Grund für den Appell ist die schwierige Wirtschaftslage. Die Zinswende im vergangenen Jahr hat nach den Worten von Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling Begehrlichkeiten bei Eignern und Trägern von Banken und Sparkassen geweckt.
Raimund Röseler | Foto: Bernd Roselieb/BaFin
Raimund Röseler | Foto: Bernd Roselieb/BaFin
reuters

Die obersten Bankenaufseher von Bundesbank und Finanzaufsicht BaFin warnen vor Belastungen für die Bankenbranche im Zuge der Konjunkturschwäche und der steigenden Zinsen. Die Wirtschaftslage sei schwierig mit Lieferengpässen, massiv gestiegenen Energiepreisen, extrem hoher Inflation und steigenden Zinsen, sagte BaFin-Direktor Raimund Röseler in einem Bericht der ”Wirtschaftswoche”. ”Diese Mixtur könnte sich zu einem perfekten Sturm für die Banken und Sparkassen zusammenbrauen, mahnte er.

Die Aufseher riefen die Eigentümer der Banken und Sparkassen in dieser Situation zu einem zurückhaltenden Vorgehen auf. Die Zinswende im vergangenen Jahr habe Begehrlichkeiten bei Eignern und Trägern von Banken und Sparkassen geweckt, sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling dem Magazin. Sie lasse die Erträge von Banken und Sparkassen perspektivisch steigen. 

Kurzfristig könne die rasante Wende aber bei einigen Instituten auch zu Schwierigkeiten führen - wie etwa Abschreibungen von Wertpapieren. ”Wir können den Trägern und Eignern nur raten, möglichst viel Kapital in den Instituten zu halten und wenig der erzielten Gewinne auszuschütten”, sagte Wuermeling.

Ähnlich äußerte sich Bafin-Direktor Röseler: ”Vor dem Hintergrund der ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage appellieren wir an die Eigner und Träger von Banken und Sparkassen, bei den Gewinnausschüttungen und Bonizahlungen bescheiden zu sein.” Die EZB hatte im Juli die Zinswende vollzogen und seitdem die Sätze viermal in Folge angehoben. 

Im Dezember nahm sie den Fuß etwas vom Gas und erhöhte nach zwei Jumbo-Zinsschritten um jeweils 0,75 Prozentpunkte die Schlüsselsätze um 0,50 Prozentpunkte. EZB-Chefin Christine Lagarde signalisierte, dass auch in den kommenden Sitzungen Anhebungen um jeweils einen halben Prozentpunkt anstehen könnten.

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