Hohe Kosten und die Risikovorsorgen belasten den Gewinn der größten niederländischen Bank ING. Der Nettogewinn sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf 1,17 Mrd. Euro.
”Der Rückgang in der Leistung der ING im zweiten Quartal war von der anhaltenden politischen Unsicherheit und vom Druck auf die globale Wirtschaft geprägt”, erklärte Bankchef Steven van Rijswijk in einer Mitteilung.
Risikovorsorge von gut 200 Mio. Euro
Das Geldhaus bildete vor dem Hintergrund negativer Indikatoren in der Wirtschaft im zweiten Quartal eine Risikovorsorge in Höhe von 202 Mio. Euro. Im ersten Quartal hatte das Geldhaus viermal so hohe Rückstellungen, in Höhe von 987 Mio. Euro, für ihre russischen Kredite gebildet.
Das Kreditbuch der ING wuchs im abgelaufenen Quartal um 4,3 Prozent auf 641 Mrd. Euro. Damit erhöhte sich der Provisionsüberschuss des Instituts um 3,9 Prozent auf 888 Mio. Euro. Die Kosten stiegen dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent auf 2,73 Mrd. Euro. Van Rijswijk bezeichnete den Kostenanstieg ”weit unter der Inflation.”
Die deutsche Tochter der ING war eine der ersten Banken in Deutschland, die nach der Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juli ihren Privatkunden wieder Zinszahlungen versprochen hatte. Ab dem 1. August zahlt die Bank ihren Kunden Zinsen von bis zu 1,5 Prozent.
ING Deutschland zahlt ihren Privatkunden wieder höhere Zinsen