(Aktualisiert: Ergebnisse des vierten Quartals)
Die französische Großbank BNP Paribas hat 2021 vor allem dank einer stark gesunkenen Risikovorsorge deutlich mehr verdient. Wie viele andere Banken löste BNP Rückstellungen auf, die sie angesichts der wirtschaftlichen Belastungen von Kunden in der Corona-Pandemie aufgebaut hatte.
Zum Gewinnsprung um mehr als ein Drittel auf 9,5 Mrd. Euro trugen zudem leicht anziehende Erträge sowie eine gesunkene Kostenquote bei, wie die im EuroStoxx 50 notierte Bank mitteilte.
Ergebnis liegt über Vor-Corona-Niveau
Damit lag der Überschuss auch 16 Prozent über dem Niveau von 2019, als die Corona-Pandemie noch keine Rolle gespielt hatte. Das Ergebnis fiel damit noch etwas besser aus, als Experten es ohnehin erwartet hatten. Die Hälfte des Gewinns soll über eine um 38 Prozent auf 3,67 Euro je Anteil erhöhte Dividende direkt an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Inklusive des Rückkaufs von eigenen Aktien im Wert von 900 Mio. Euro liege die Ausschüttungsquote für das vergangene Jahr damit bei rund 60 Prozent. Nach der am Dienstag vorgestellten Strategie peilt das Geldhaus innerhalb von vier Jahren eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROTE) von mehr als elf Prozent an. 2021 betrug die zentrale Kennziffer zehn Prozent. Der BNP-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, den Nettogewinn bis 2025 jährlich um sieben Prozent und die Erlöse im Schnitt um 3,5 Prozent steigern zu können.
Starkes Kundenwachstum in Deutschland
Im vierten Quartal erhöhten sich die Erlöse um 3,7 Prozent auf 11,23 Milliarden Euro. BNP Paribas verwies in der Mitteilung auf ein starkes Kundenwachstum in Deutschland. Demnach konnte die BNP-Tochter Consorsbank den Kundenstamm 2021 um 15 Prozent ausbauen. Laut der Website der Direktbank waren es Ende Dezember 1,55 Millionen Kunden.
Die BNP Paribas ist mit einem Börsenwert von etwas mehr als 80 Mrd. Euro die mit Abstand wertvollste Bank der Eurozone.