Aareal Bank steigert operatives Ergebnis im ersten Quartal, Risikovorsorge rückläufig

Der Immobilienfinanzierer aus Wiesbaden vermeldet kurz vor der anstehenden brisanten Hauptversammlung ein steigendes Ergebnis für das erste Quartal und sieht sich bei der Umstrukturierung auf Kurs.
Die Aareal Bank in Wiesbaden | Foto: picture alliance / dpa | Fredrik von Erichsen
Die Aareal Bank in Wiesbaden | Foto: picture alliance / dpa | Fredrik von Erichsen
DPA, Ulrike Barth

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank sieht sich nach einem deutlichen Gewinnanstieg im ersten Quartal auf Kurs zu seinen Zielen für das laufende Jahr.

Im ersten Quartal habe das operative Ergebnis 32 Mio. Euro und damit fast drei Mal so viel wie vor einem Jahr betragen, teilte die vor kurzem in den SDax abgestiegene Bank mit. Der Anstieg geht vor allem auf eine deutlich reduzierte Vorsorge für Kreditausfälle zurück.

"Der starke Jahresauftakt ist ein klarer Beleg dafür, dass wir die richtigen strategischen Prioritäten gesetzt haben und dass sich der in allen Teilen der Gruppe eingeschlagene Kurs des kontrollierten Wachstums auszahlt", sagt Finanzvorstand Marc Heß in einer Mitteilung zum Abschneiden im ersten Quartal. "Wir liefern, was wir versprochen haben und nutzen die Chancen, die sich uns auch in einem durch die Pandemie veränderten Umfeld bieten - konsequent, aber zugleich besonnen und risikobewusst."



Aus Sicht der Aareal Bank bestätigen die Zahlen den Umstrukturierungskurs, der im Rahmen des der Strategie "Aareal Next Level", die Anfang des Jahres vorgestellt wurde. Per Ende März überschritt das Kreditvolumen mit 28,2 Mrd. Euro demnach erstmals seit vier Jahren wieder die Marke von 28 Mrd. Euro. Zum Jahresende soll das Portfolio auf ca. 29 Mrd. Euro und bis Ende kommenden Jahres auf rund 30 Mrd. Euro wachsen.

Zudem bestätigte die Bank ihre Absicht, für das Geschäftsjahr 2020 in zwei Schritten eine Dividende von insgesamt 1,50 Euro je Aktie ausschütten zu wollen.

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Experten hatten allerdings mit einem etwas höheren Betriebsergebnis gerechnet. Im laufenden Jahr rechnet die Bank weiter mit einem Betriebsergebnis zwischen 100 Mio. und 175 Mio. Euro. 2020 hatte die Bank wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie einen operativen Verlust von 75 Millionen Euro verbucht.

Bei der IT-Tochter Aareon stiegen die Umsatzerlöse trotz Covid-19-bedingter Belastungen auf 66 Mio. Euro (Q1/2020: 64 Mio. Euro). Aareon hatte erst gestern den Kauf von Twinq, einem Softwareanbieter aus den Niederlanden, bekannt gegeben.

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Showdown bei der Hauptversammlung

In den vergangenen Wochen hatte sich der Machtkampf mit den eigenen Aktionären bei dem Immobilienfinanzierer verschärft. Der kritische Aktionär Petrus Advisors übt derzeit massiven Druck auf die Aareal Bank aus und fordert unter anderem eine Umbesetzung des Aufsichtsrats auf der Hauptversammlung am 18. Mai. Petrus hat seine Anteile an Aareal auf knapp zehn Prozent aufgestockt eigene Kandidaten für die den Aufsichtsrat benannt.

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Mehrere Stimmrechtberater wie etwa Institutional Shareholder Services (ISS) haben den Aktionären aber bereits empfohlen, gegen die Vorschläge von Petrus zu stimmen, da es zum aktuellen Zeitpunkt keinen Anlass für eine Veränderung gebe,

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Auch die Suche nach einem neuen Vorstandschef wird wohl noch bis nach der Hauptversammlung andauern. Vorher könnte jedoch bereits die Reduzierung des Vorstands beschlossen werden.

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