Wüstenrot & Württembergische steigert Finanzergebnis 2019, profitiert von Bewertungen auf Festverzinsliche

Baufinanzierungsgeschäft mit Marktanteilsgewinnen, wächst um 14 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro. Digitalsparte erreicht mittlerweile über 1,3 Mio. Endkunden.
W&W Standort Ludwigsburg | Foto: Wüstenrot & Württembergische
W&W Standort Ludwigsburg | Foto: Wüstenrot & Württembergische

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) hat 2019 erneut eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung verzeichnet. Im dritten Jahr ihrer Transformation erhöhte der in Stuttgart ansässige Finanzdienstleistungskonzern das Konzernjahresergebnis nach Steuern gegenüber dem Vorjahreswert um rund 16 Prozent auf 249,1 Mio. Euro. Dies teilte die börsennotierte Gruppe am Montag mit. Der Wert lag am oberen Ende des Zielkorridors von 220 bis 250 Mio. Euro, an dem die die W&W-Gruppe mittel- und langfristig festhält. Wegen Verwerfungen an den Kapitalmärkten und der Corona-Krise wollte sich W&W auf eine Prognose für 2020 nicht festlegen. Sollte diese jedoch länger anhalten, sei 2020 mit einem Ergebnisrückgang zu rechnen. Für das Geschäftsjahr 2019 stellte die W&W eine „solide Dividende“ in Aussicht. 

„In einem unruhigen und herausfordernden Umfeld, das außer durch Negativzinsen und wachsende Regulatorik nun auch noch durch die Folgen der Corona-Epidemie geprägt ist, bleiben bilanzielle Wetterfestigkeit, Kostendisziplin und ein gesundes Maß an Bodenständigkeit unsere Grundsätze, um auf der Erfolgsspur zu bleiben.“, erklärte Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG, in einer Pressemitteilung.

CEO Jürgen Junker | Foto: W & W
CEO Jürgen Junker | Foto: W & W

Für die positive Ertragsentwicklung 2019 machte W &W ein erneut sehr gutes versicherungstechnisches Ergebnis, den moderaten Anstieg der Verwaltungsaufwendungen von 0,7 Prozent gegenüber 2018 und ein deutlich verbessertes Finanzergebnis verantwortlich. So profitierte die Gesellschaft beim Finanzergebnis vor allem von einem marktbedingt verbesserten Bewertungsergebnis auf festverzinsliche Wertpapiere und Eigenkapitaltitel.

Neugeschäft in der Baufinanzierung steigt gegen Vorjahr um rund 14 Prozent

Das Neugeschäft in der Baufinanzierung stieg den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro. In einem weiterhin freundlichen Marktumfeld angesichts der Wohnungsknappheit in den Ballungszentren sei die Wüstenrot Bausparkasse überproportional zur Branche gewachsen und habe ihren Marktanteil ausgebaut, hieß es. Das Brutto-Bausparneugeschäft sei indes leicht zurückgegangen von 13,7 Mrd. Euro 2018 auf 13,5 Mrd. Euro 2019. Ebenfalls leicht unter Vorjahresniveau blieb das Netto-Neugeschäft: Es sei auf 11,2 Mrd. Euro im Vergleich zu 2018 gefallen als 11,4 Mrd. Euro erzielt worden waren. Gestiegen sei dagegen das Geschäft in der Schaden-/Unfallversicherung der Württembergischen Versicherung AG. Die gebuchten Bruttobeiträge kletterten 2019 um 5,8 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro. Dabei hätten Firmen- und Privatkundengeschäft zugelegt. An dem Anstieg sei nicht zuletzt auch die Digitalmarke „Adam Riese“ beteiligt gewesen.

Ausgeweitet worden seien vor allem die Angebote in der Hausrat-, Wohngebäude- und Glasversicherung. Im Segment Personenversicherung nahmen den Angaben zufolge die gebuchten Bruttobeiträge der Lebensversicherung um 6,7 Prozent auf 2,37 Mrd. Euro zu. In der Krankenversicherung mit ihrem vergrößerten Produkt- und Tarifangebot seien die gebuchten Bruttobeiträge um 3,7 Prozent auf 260 Mio. Euro gestiegen. 

Digitaler Versicherer Adam Riese hat über 100.000 Verträge 

Die in der brandpool GmbH gebündelten digitalen Geschäftsmodelle der W&W-Gruppe seien 2019 weiter ausgebaut worden. So biete der digitale Versicherer „Adam Riese“ mittlerweile sechs Produkte an und gewann den Angaben zufolge bis zum Jahresende 2019 rund 90.000 Verträge. Stand heute habe „Adam Riese“ die Marke von 100.000 Verträgen überschritten. Unternehmensbeteiligungen an dem Gesundheits-Startup „Kinderheldin“ und dem Familien-Startup „familynet“ erweiterten das Ökosystem der W&W brandpool. Die Digitalsparte erreichte laut W&W mittlerweile mehr als 1,3 Millionen Endkunden.

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