Mehrere Banken setzen Dividende aus

Nachdem die EZB eine Aussetzung der Dividenden gefordert hatte, folgen verschiedene Kreditinstitute mit entsprechenden Entscheidungen - aber nicht alle
Symbolbild
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Köln - Zahlreiche Banken setzen nach einer Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Dividendenzahlungen aus. Die niederländischen Institute ABN Amro, ING, Rabobank und die italienische UniCredit sowie zahlreiche kleinere Geldhäuser im Euro-Raum schütten vorerst kein Geld an Aktionäre aus. Die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse halten dagegen an ihren Dividendenplänen fest, wie sie am Montag (30. März 2020) mitteilten.

UniCredit kündigte bereits am Wochenende an, keine Gewinnausschüttung zu machen und auch die Aktienrückkäufe auszusetzen. Die Münchner HypoVereinsbank, die zur UniCredit gehört, darf dagegen wie geplant eine Dividende von knapp 3,3 Milliarden Euro an den italienischen Mutterkonzern überweisen.

Die Deutsche Bank trifft der Dividenden-Rat der EZB nicht, da sie wegen ihres Konzernumbaus bereits angekündigt hatte, auf Gewinnausschüttungen für 2019 und 2020 zu verzichten. Die Aareal Bank und die Commerzbank machten Fragezeichen hinter ihre Dividendenpläne, trafen aber noch keine entgültige Entscheidung.

EZB bittet Banken, keine Dividende auszuschütten

Am vergangenen Freitagabend (27. März 2020) forderte die EZB einen Verzicht der Dividendenzahlungen von Aktionären. Es gibt jedoch Ausnahmen: Sparkassen und Volksbanken sind genau wie bei Zahlungen an Tochterunternehmen von dieser Regelung nicht betroffen, wie das Handelsblatt berichtet.

Man wolle mit der Empfehlung verhindern, dass in der aktuellen unsicheren Lage verhindern, dass durch Ausschüttungen möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt benötigtes Kapital fehle, so der Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling zum Handelsblatt.

Welche Banken von der Regulierung betroffen sind, hängt von der Einzelfallprüfung und den jeweiligen Beteiligungsstrukturen ab. So darf beispielsweise die Hessische Landesbank ihren Eigentümern eine Ausschüttungsquote von rund 20 Prozent zukommen lassen. Die Landesbank ist eine 80-prozentige Tochter der Sparkassen. Die Bayerische Landesbank hingegen nur eine 20-Prozentige, dementsprechend dürfte hier keine Auszahlung erfolgen.

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