Welpenschutz für etablierte Banken? Fintechs fordern härtere Strafen gegen Postbank

So wird ein Neukundenverbot für die Tochter der Deutschen Bank angeregt. Der Finanzaufsicht wird Ungleichbehandlung vorgeworfen, heißt es in einem Medienbericht. 
Miriam Wohlfarth. | Foto: Ratepay
Miriam Wohlfarth. | Foto: Ratepay

Fintech-Experten fordern härtere Strafen gegen die Postbank - ihnen geht der Sonderbeauftragte nicht weit genug. So regen sie ein Neukundenverbot an. ”Bei Fintechs wurden in der Vergangenheit auch drastischere Maßnahmen ergriffen”, sagte Miriam Wohlfarth, Gründerin des Fintechs Ratepay und Banxware dem ”Handelsblatt”. Es sei nur fair, wenn dies jetzt auch bei in der Finanzbranche etablierten Unternehmen so umgesetzt würde. 

Peter Grosskopf, Gründer der Defi-Plattform Unstoppable Finance, sagte: ”Die Systemrelevanz ist viel höher als bei jedem anderen Fintech. Etablierte Banken dürfen keinen Welpenschutz haben”, sagt der Gründer der Defi-Plattform Unstoppable Finance.

Zu hart gegen Fintechs?

Betont die Finanzaufsicht den Grundsatz ”gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regeln”, so zweifelt die Fintech-Branche daran. So hatte die BaFin jüngst einige Fintechs ordentlich an die Kandare genommen, etwa N26 oder Solaris. ”Fintechs werden immer mit den großen, etablierten Banken verglichen. Deshalb muss es jetzt aber auch umgekehrt die gleichen Strafen geben”, so Wohlfarth.

Weder die Deutsche Bank noch die Bafin wollten dem Bericht zufolge die Forderungen der Fintech-Experten kommentieren. 

Wegen Problemen unter anderem beim Kundenservice und massenhafter Beschwerden hatte die BaFin die Postbank unlängst ungewöhnlich harsch gerüffelt und einen Sonderbeauftragten angekündigt. Die Deutsche Bank wiederum will bei der Behebung der Probleme ihrer Tochter aufs Tempo drücken. So wurden mehrere hundert Mitarbeiter zusätzlich zur Postbank beordert.

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