Bitpanda erhält BaFin-Lizenz für Krytopverwahrung und -eigenhandel

Nach der Pleite der Kryptokonzerns FTX betont das österreichische Fintech das regulierte Umfeld, in dem es agiert. CEO Eric Demuth hebt zudem die strikte Trennung von Kundenvermögen und Firmenassets hervor.
Bitpanda-Gründer (v.l.): Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth. | Foto: Bitpanda
Bitpanda-Gründer (v.l.): Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth. | Foto: Bitpanda
dpa, Theis Kiewitt

Das österreichische Fintech-Unternehmen Bitpanda hat von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Lizenz zur Verwahrung und dem Eigenhandel von Kryptowerten erhalten.

Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Mit der Erlaubnis ist Bitpanda in der Lage, nicht nur als Handelsplattform für Kryptowährungen wie Bitcoin zu agieren, sondern auch in Deutschland die digitale Vermögenswerte im Kundenauftrag zu verwahren.

”Wir möchten unseren Kunden ein sicheres und reguliertes Umfeld für ihre Investments geben. Dabei ist die strikte Trennung von Kunden-Assets zu Firmenwerten selbstverständlich, was leider heutzutage nicht überall der Fall ist”, sagt Eric Demuth, CEO und Co-Gründer von Bitpanda.

In Deutschland dürfen Banken und Fintechs mit der Umsetzung der vierten EU-Geldwäscherichtlinie im Januar 2020 nur noch Kryptowerte im Auftrag von Kunden aufbewahren, wenn sie nach einer mehrjährigen Übergangsfrist über eine Erlaubnis der BaFin verfügen. Im Juni 2021 hatte die deutsche Niederlassung der US-Kryptobörse Coinbase die erste Kryptoverwahrungslizenz in Deutschland erhalten.

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Beim österreichischen Start-up geht die Verwahrlizenz konkret an die Bitpanda Asset Management GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Bitpanda GmbH. Das Fintech wurde 2014 in Wien gegründet und beschäftigt inzwischen insgesamt 730 Mitarbeiter.

Es ist nicht die erste Lizenz, die die Österreicher erhalten. Zuvor hatten die jeweils zuständigen Aufseher in Schweden, Italien, Frankreich, Tschechien und Spanien sowie in Österreich entsprechende Genehmigungen erteilt und die Wiener als sogenannten VASP (Virtual Asset Services Provider) registriert.

Verdacht auf Milliardenloch bei FTX

Im Umfeld des Zusammenbruchs des Kryptokonzerns FTX herrscht derzeit an den Märkten eine große Verunsicherung. Die auf den Bahamas ansässige Handelsplattform hatte am 11. November in den USA Insolvenz angemeldet, nachdem Kunden vergeblich versucht hatten, von FTX ihre Einlagen abzuziehen. Es besteht unter anderem der Verdacht, dass Konzern-Mitbegründer Sam Bankman-Fried illegal Milliarden-Werte auf das verbundene Unternehmen Alameda Research verschoben hat, um Verluste aus Hoch-Risikogeschäften zu stopfen.

Kryptobörse FTX ist insolvent

Um Befürchtungen nach dem FTX-Crash entgegenzutreten, hat Bitpanda unterdessen bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG eine Kontrolle der bestehenden Einlagen beauftragt. Die Sonderprüfung habe bestätigt, dass die Mittel von Bitpanda die Kundenbestände übersteigen, erklärte das Unternehmen

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