NRW-Bank vergibt deutlich weniger Fördermittel - nur in einem Bereich steigt die Nachfrage

Wirtschaft, Wohnraum, Infrastruktur: Das Fördervolumen geht stark zurück - das Niveau pendelt sich auf dem Niveau der Zeit vor Corona ein. In einem Bereich besteht allerdings starke Nachfrage. 
Müssen ordentlich rechnen (v.l.): Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW Bank), Hendrik Wüst (Ministerpräsident von NRW) und Marcus Optendrenk (Finanzminister von NRW) beim NRW-Bankentag. | Foto: picture alliance/dpa | David Young
Müssen ordentlich rechnen (v.l.): Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW Bank), Hendrik Wüst (Ministerpräsident von NRW) und Marcus Optendrenk (Finanzminister von NRW) beim NRW-Bankentag. | Foto: picture alliance/dpa | David Young
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Das zentrale Förderinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen, die NRW Bank, hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich weniger Fördermittel vergeben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach dem von den vielen Krisen ausgelösten großen Förderbedarf in den vergangenen Jahren pendele sich die Nachfrage nach Fördermitteln allmählich wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ein, berichtete das Institut.

Minus 40 Prozent

Insgesamt vergab die NRW Bank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 4,5 Milliarden Euro an Fördermitteln. Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 7,2 Milliarden Euro (knapp 40 Prozent) mehr.

Corona vorbei

Die teils kreditbasierten Corona-Hilfsprogramme seien ausgelaufen, und in der Pandemie aufgeschobene Investitionen würden inzwischen größtenteils nachgeholt, erklärte die NRW Bank die Entwicklung. Auch die Auswirkungen der Unwetter seien in der Kreditvergabe nicht mehr spürbar. Darüber hinaus drückten aktuell die immer noch hohe Inflation und die gestiegenen Zinsen auf die Investitionsneigung.

Wirtschaft, Wohnraum, Infrastruktur: Nachfrage sinkt

Im Förderfeld Wirtschaft halbierte sich das neu zugesagte Fördervolumen auf rund 1,5 Milliarden Euro. Im Förderfeld Wohnraum sanken die Neuzusagen um 35 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro.

Im Förderfeld Infrastruktur/Kommunen sank das Neuzusagevolumen um 27 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Grund hierfür war eine deutlich geringere Nachfrage nach Förderungen für Infrastrukturprojekte.

Unterstützung für Flüchtlinge steigt

Ungebrochen war dagegen der Bedarf nach Möglichkeiten zur Unterbringung von Geflüchteten in den Kommunen. Entsprechend wurden im Programm für Flüchtlingsunterkünfte - das im vergangenen Jahr als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine neu aufgelegt wurde - im ersten Halbjahr 73,8 Millionen Euro zugesagt. Das bedeute mehr als eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

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