Wirecard-Skandal: Hauptverdächtiger Jan Marsalek meldet sich bei Justiz

Das Landgericht München hat ein Schreiben von Marsaleks Anwalt erhalten. Der Verdächtige soll sich 2020 nach dem Zusammenbruch von Wirecard nach Russland abgesetzt haben.
Mit diesem Plakat wurde vor drei Jahren nach Jan Marsalek gefahndet. | Foto: picture alliance/EPA-EFE | SASCHA STEINBACH
Mit diesem Plakat wurde vor drei Jahren nach Jan Marsalek gefahndet. | Foto: picture alliance/EPA-EFE | SASCHA STEINBACH

Im Wirecard-Skandal hat sich der seit drei Jahren untergetauchte Hauptverdächtige Jan Marsalek über seinen Verteidiger bei der Münchner Justiz gemeldet. Beim Landgericht München I sei jetzt ein Brief des Anwalts eingegangen, sagte ein Sprecher des Gerichts. Zuerst hatte die ”Wirtschaftswoche” berichtet. Inhalt und Einzelheiten des Briefs nannte der Gerichtssprecher nicht.

Betrugsvorwürfe gegen österreichischen Manager

Laut ”Wirtschaftswoche” soll der Anwalt in dem Schreiben nicht konkret auf die gegen den österreichischen Manager erhobenen Betrugsvorwürfe eingegangen sein. Der frühere Wirecard-Vorstand hatte sich im Sommer 2020 ins Ausland abgesetzt, als sich der Kollaps des einstigen Dax-Konzerns abzeichnete. Unterschiedlichen Medienberichten zufolge soll Marsalek nach Russland geflohen sein.

Allerdings soll Marsaleks Anwalt in dem Brief Stellung zur Existenz des sogenannten Drittpartnergeschäfts bei Wirecard Stellung nehmen. Laut Anklage erfand eine kriminelle Bande in der Führungsriege des Unternehmens mit Beteiligung des früheren Wirecard-Chefs Markus Brauns Scheingeschäfte, um Banken und Investoren zu täuschen. Braun zufolge waren die Geschäfte keineswegs erfunden, doch sollen die Erlöse von Marsalek und Co. beiseite geschafft worden sein.

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