Bundesbank-Chef: Das Zinsniveau reicht noch nicht aus

Die Preisstabilität müsse unbedingt sichergestellt werden, sagte Joachim Nagel in Frankfurt. Wie hoch die Zinsen noch steigen sollen, ließ er offen.
Joachim Nagel. | Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten
Joachim Nagel. | Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten

Das mittelfristige Ziel bei der Inflationsrate bleibe zwei Prozent. Dafür müsse die Geldpolitik sorgen, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jetzt auf einer Konferenz in Frankfurt. 

”Deshalb müssen die Zinsen hoch genug sein, um die Wirtschaft ausreichend zu bremsen und die Inflationserwartungen verankert zu halten.” Die Geldpolitik müsse tun, was notwendig sei, um Preisstabilität sicherzustellen. 

Mit dem aktuellen Leitzins - für die Einlagefaziliät - von 3,5 Prozent sei ”noch kein ausreichend hohes Niveau erreicht”, sagte Nagel, ließ aber offen, wie hoch die Zinsen noch steigen müssten.

Klar sei: Wenn die Zinsen am höchsten Punkt angekommen sind, müssten sie dort so lange bleiben wie erforderlich . ”Um die Inflation zu brechen, braucht es energisches Handeln genauso wie Beharrlichkeit!”

Zu den jüngsten Turbulenzen bei Banken in den USA sagte Nagel, das Bankensystem in Europa habe sich als widerstandsfähig und solide erwiesen. Daran hätten auch die Reformen nach der Finanzkrise großen Anteil.

”Die jüngsten Bilanzzahlen zeigen eine gute Eigenkapitalbasis sowie eine gute Liquiditätsausstattung der Banken.” Dennoch stelle das Straffen der Geldpolitik die Banken vor Herausforderungen. ”Schwachstellen bei Aufsicht und Regulierung können zum Vorschein kommen oder gar zum Problem werden.”

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