EZB schraubt Leitzins um weitere 0,25 Prozent auf vier Prozent hoch

Das Einlagensatz ist mit 3,5 Prozent damit so hoch wie seit 22 Jahren nicht mehr. Das Inflationsziel von zwei Prozent bleibt allerdings weiterhin in großer Ferne. 
Christine Lagarde, EZB-Präsidentin | Foto: picture alliance / EPA | OLIVIER HOSLET
Christine Lagarde, EZB-Präsidentin | Foto: picture alliance / EPA | OLIVIER HOSLET
Daniel Rohrig mit Reuters und dpa

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach den Worten von Präsidentin Christine Lagarde eine erneute Zinsanhebung um 0,25 Prozent beschlossen. Es ist bereits die achte Erhöhung in Folge seit Juli des vergangenen Jahres. Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, steigt damit von 3,25 Prozent auf 3,50 Prozent. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte liegt nun bei vier Prozent.

Zinsplus von insgesamt vier Prozentpunkten

Das ist das höchste Niveau seit 22 Jahren. Insgesamt haben die Euro-Wächter seit vergangenem Sommer mit diesem Schritt die Schlüsselzinsen rasant um zusammen 4,00 Prozentpunkte nach oben geschraubt.

Von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die für die gesamte Eurozone mittelfristig zwei Prozent Inflation anstrebt, ist die Realität immer noch weit entfernt. Auch die tatsächliche Teuerung liegt in Deutschland mit zuletzt 6,1 Prozent deutlich über dem EZB-Ziel, auch wenn die Rate in den vergangenen Monaten spürbar gesunken ist.

Den Juni-Projektionen von Fachleuten des Eurosystems zufolge dürfte die durchschnittliche Gesamtinflation 2023 bei 54 Prozent, 2024 bei 3,0 Prozent und 2025 bei 2,2 Prozent liegen.

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Lesen Sie auch