Digitalisierung in den Banken: Noch zu sehr Dornröschenschlaf

Digitalisierung revolutioniert die Arbeitswelt. Wie wird sie die Banken verändern? FinanzBusiness widmet dem Thema in dieser Woche einen eigenen Schwerpunkt.
Künstliche Intelligenz könnte unsere Arbeitsweise revolutionieren. | Foto: picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach
Künstliche Intelligenz könnte unsere Arbeitsweise revolutionieren. | Foto: picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach
Theis Kiewitt, Markus Lachmann

Wer Führungskräfte in Banken nach der Bedeutung von Digitalisierung fragt, hört sie Lobeslieder singen. Sie ist neben ESG das derzeit vielleicht wichtigste Transformationsthema für die Geldinstitute. Neobanken haben es vorgemacht, wie man neue Kunden über digital ansprechende Angebote gewinnen kann. Deutsche Banken sind hier im internationalen Vergleich zuletzt abgerutscht. 

Digitalisierung ist aber viel mehr als nur Kundenerlebnis: Es geht um Sicherheit gegen Angriffe von außen, effiziente Abläufe im Inneren und damit auch die Senkung von Kosten. Künstliche Intelligenz steckt noch immer in den Kinderschuhen. Erst einmal erwachsen, dürfte ”AI” die Art und Weise, wie wir arbeiten, revolutionieren.

Schwerpunkt digitaliserung test logo

FinanzBusiness wird sich in dieser Woche und in weiteren künftigen Schwerpunkten dem Thema Digitalisierung widmen. 

In den kommenden fünf Tagen soll es um die digitale Transformation der Banken gehen. Der oberste Bankenaufseher Andrea Enria wies unlängst darauf hin, dass die Geldinstitute noch immer viel zu wenig in Digitalisierung investieren: 2021 haben die Banken im Schnitt lediglich 2,8 Prozent ihres operativen Nettoeinkommens in die digitale Transformation gesteckt. Das sei definitiv zu wenig. Zwar würden Investitionen in Digitalisierung die Gewinne der Institute schmälern - sich aber nach Jahren auszahlen. 

Enria nennt die wachsende Gefahr durch Cyberattacken in Zeiten des ukrainisch-russischen Kriegs. Auch bei den Kontrollsystemen sieht er Verbesserungsbedarf. So hätten viele Banken eine fragmentierte IT-Landschaft und mangelhafte Fähigkeiten, Risikodaten zusammenzufassen.

FinanzBusiness hat nachgehört. Wo stehen die Banken bei der digitalen Transformation? Warum schneidet die Comdirect Bank bei einer Bewertung der digitalen Kompetenz schlechter ab als der Mutterkonzern Commerzbank selbst? Und letztere ist im diesjährigen Ranking Finnoscore auch um mehrere Plätze im Vergleich zum Vorjahr abgestürzt. Oder wie schafft eine kleinere, wenn auch sehr alt-ehrwürdige Bank wie Berenberg die digitale Transformation?

Bis Freitag alles zum Thema digitale Transformation

Das sind nur zwei Themen, die FinanzBusiness in der ersten Schwerpunkt-Woche der Digitalisierung der Bankenbranche widmet. Sie beginnt heute mit dem Mittagsnewsletter um 12 Uhr. Bis Freitag werden sich jeden Tag eine oder mehrere Geschichten um dieses Trend-Thema kümmern. Und das aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. 

So wird es auch um die Bank-Mitarbeiter gehen und wie die Führungskräfte sie am besten mit auf die digitale Reise nehmen können. FinanzBusiness hat mit Beratern gesprochen, inwiefern moderne IT-System zentral für die Kundengewinnung und den Kundenservice sind und wie Digitalisierung Prozesse im Kreditgeschäft beschleunigen kann. Wir porträtieren mit VC Trade ein Unternehmen, das die Digitalisierung der Unternehmensfinanzierung zum Geschäftsmodell gemacht hat. Und schließlich werfen wir ein Schlaglicht auf die spektakulärsten IT-Pannen der Vergangenheit, etwa die großen Probleme bei der Apobank vor einigen Jahren, die eine der größten deutschen Genossenschaftsbanken bis ins Mark erschüttert hatten. 

Viel Spaß beim Lesen!

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