KfW-Vorständin Melanie Kehr: Mehr Flexibilität bei Förderprogrammen nötig

Sie setzt sich für mehr Flexibilität und Pilotprojekte ein, wie sie der ”Börsen-Zeitung” verriet. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern für IT und Operations entwickele sich indes zum Kraftakt.
Melanie Kehr | Foto: KfW
Melanie Kehr | Foto: KfW

Nicht jedes Förderprogramm der KfW sollte auf die maximale Wirkung hin ausgerichtet werden. Die Vergabe sollte nach den Worten von Melanie Kehr, im Vorstand der Bankengruppe zuständig für Informationstechnologie und Operations, flexibler gestaltet werden, wie sie der ”Börsen-Zeitung” sagte.

”Was die Wirkung von Programmen angeht, müssen wir nicht immer warten, bis jedes Detail perfekt ist“, sagte Kehr dem Blatt. ”Wir müssen Dinge ausprobieren, indem wir zum Beispiel Pilotprojekte aufsetzen.“ Wenn die KfW mit einer bestimmten Fördermaßnahme anfangs nur 80 Prozent des Ziels erreiche, sei das besser, als nichts zu tun.

Den ”Impact” von Förderprogrammen mehr im Fokus

Dies gilt nicht zuletzt deshalb, weil die Förderbank den ”Impact“ ihrer Fördertätigkeiten zukünftig präziser bestimmen will. Dabei verweist die Vorständin auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sustainable Development Goals (SDGs). Als Beispiele nennt sie eingesparte Treibhausgasemissionen oder Arbeitsplatzeffekte. Deshalb baue das Institut ein konzernweites Datenmanagement-System auf und steigere sukzessive die Qualität.

Das ist keine einfache Aufgabe, erklärt Kehr. Basierend auf internen Daten, zum Beispiel wie viele Solaranlagen mit KfW-Finanzierungen installiert werden, analysiere die Bank derzeit, wie ihr zusätzliche externe Daten dabei helfen können, Aussagen über die damit einhergehende Stromproduktion zu treffen.

Vereinfachung des Antragsprozesses

Zukünftig solle schließlich alles ”zuverlässig, schnell, digital und einfach“ laufen. Es sei wichtig, eine Balance zwischen passgenauer Förderung und Einfachheit der Produkte zu finden. Aus diesem Grunde arbeite die Bank weiter an der Vereinfachung des Antragsprozesses für Förderprodukte. 

Auf diesem Weg helfe der KfW die Standardisierung von Produkten und Prozessen. Dabei stehe das Thema IT-Sicherheit an oberster Stelle, wie sie der ”Börsen-Zeitung” sagte. Dennoch stellt sie klar: ”Wenn wir hundertfünfzigprozentige Sicherheit wollen, dann legen wir die Bank lahm.“ 

Dennoch ist die IT-Sicherheit keine Selbstverständlichkeit. Denn qualifizierte Mitarbeiter für IT und Operations zu gewinnen, sei für die KfW eine große Herausforderung. 2022 seien rund 100 Stellen in der IT besetzt worden. „Das war kein Selbstläufer, sondern ein Kraftakt.“ 


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