Commerzbank-Mitarbeiter wollen nicht mehr als Streikbrecher im ComTS-Streit missbraucht werden

Im Gespräch mit FinanzBusiness sagt Commerzbank-Aufsichtsrat und Verdi-Konzern-Betreuer Stefan Wittmann, warum auch Beschäftigte des Mutterkonzerns streiken wollen - nicht nur die der Servicegesellschaften.
Verdi-Streik im Jahr 2019. | Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Verdi-Streik im Jahr 2019. | Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Die jüngsten Streiks bei der Commerzbank-Servicegesellschaft ComTS sind erst vor wenigen Tagen beendet worden. Am kommenden Montag soll der Ausstand weitergehen. Das sagte Stefan Wittmann, Commerzbank-Aufsichtsrat und Verdi-Konzern-Betreuer, zu FinanzBusiness.

”Dann werden auch erstmals Mitarbeiter der Commerzbank aus Solidarität mit ihren Kollegen streiken”, betont der Gewerkschaftsfunktionär. Viele von ihnen wollten sich nicht länger als Streikbrecher betätigen - denn die Commerzbank setze eigene Mitarbeiter dort ein, wo es aufgrund des Streiks bei den ComTS-Gesellschaften zu Problemen komme.

Verdi bereitet im ComTS-Streit Solidaritätsstreiks bei der Commerzbank vor

Laut Wittmann sind davon auch wichtige Bereiche wie beispielsweise der KYC-Prozess betroffen, also der geldwäscherelevante Prozess Know-Your-Customer. Eine dreistellige Zahl von Mitarbeiten hat sich nach Angaben von Wittmann bei der Gewerkschaft beschwert.

Scharfe Kritik äußerte der Aufsichtsrat auch an Manfred Knof, dem Vorstandsvorsitzender der Bank:

”Es ist einmalig, dass sich ein Vorstandsvorsitzender einem Gespräch mit den Arbeitnehmern verweigert.” Wittman spielt damit auf die Weigerung Knofs an, überhaupt in Verhandlungen über einen Tarifvertrag für ComTS einzutreten.

Commerzbank-Chef Knof spricht mit Betriebsräten über ComTS

Eine Sprecherin der Commerzbank begründete im Gespräch mit FinanzBusiness, warum es noch keine Verhandlungen über einen Tarifvertrag gibt. Demnach sollen die ComTS-Gesellschaften im kommenden Jahr erst umstrukturiert werden. Zu den Zielen des Umbaus wollte sie Stand heute keine Aussagen treffen. Zudem solle der Start der neuen Personalvorständin Sabine Mlnarsky am Jahresanfang abgewartet werden, die dann mögliche Tarifverhandlungen führen würde.

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