Zwei deutsche Großbanken erwägen Ausstieg aus der European Payments Initiative

Bei der Commerzbank und der DZ Bank gibt es wohl Bedenken, sich dem Projekt für ein europaweites Zahlungssystem anzuschließen. Das berichtet die "Börsen-Zeitung". Gründe dafür wurden nicht genannt.
Joachim Schmalzl, DSGV-Vorstand und Vorsitzender des EPI-Verwaltungsrats | Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband
Joachim Schmalzl, DSGV-Vorstand und Vorsitzender des EPI-Verwaltungsrats | Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband

Der European Payments Initiative (EPI) droht ein herber Rückschlag. Wie die "Börsen-Zeitung" berichtet, gibt es bei der DZ Bank und der Commerzbank Vorbehalte, sich der EPI endgültig anzuschließen. Bis zur Wochenmitte sollten die 30 Partner eigentlich bekannt geben, in wie weit sie das Projekt finanziell unterstützen werden.

Laut des Berichts stehen Deutsche Bank und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) weiterhin hinter dem Vorhaben. Vor allem DSGV-Vorstand Joachim Schmalzl, auch Vorsitzender des EPI-Verwaltungsrats, rührte noch einmal die Werbetrommel für die Initiative:

"Die Sparkassen-Finanzgruppe steht klar zu EPI und hat von Beginn an die Idee einer europäischen Initiative für ein gemeinsames innovatives Zahlverfahren in Europa unterstützt", erklärte das geschäftsführende Vorstandsmitglied des DSGV. "Das Projekt bietet die große Chance, eine europäische Lösung im globalen Zahlungsverkehrswettbewerb auf Augenhöhe mit anderen Marktteilnehmern zu positionieren und damit die Wettbewerbs- und Kooperationsfähigkeiten zu erhöhen."

Schmalzl-Appell richtet sich an deutsche Kreditwirtschaft

Bislang galt die deutsche Finanzbranche als Befürworter der EPI. Dennoch sah sich Schmalzl wohl aufgerufen, einen eindringlichen Appel an die deutschen Mitstreiter zu richten.

"Wir brauchen EPI auch vor dem Hintergrund, dass die Daten der Bürgerinnen und Bürger nach europäischen Standards gesichert werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich die wichtigsten Anbieter in Deutschland zu einer verlässlichen Unterstützung für EPI entschließen", sagte er laut einer Mitteilung von Dienstagabend.

Hintergrund der Zweifel bei den beiden deutschen Großbanken könnte die Zurückhaltung spanischer Institute sein, die rund die Hälfte der EPI-Mitglieder stellen.

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