EZB-Bankenaufsicht mahnt Banken wegen Russland-Geschäften

Noch beträgt die Geschäftstätigkeit europäischer Banken mehr als 50 Prozent des Vorkriegsniveaus. Andrea Enria will das ändern.
Andrea Enria, Vorsitzender der Bankenaufsicht der EZB. | Foto: picture alliance / Wolfgang Minich
Andrea Enria, Vorsitzender der Bankenaufsicht der EZB. | Foto: picture alliance / Wolfgang Minich
Reuters

Die EZB-Bankenaufsicht macht weiter Druck auf Geldhäuser aus dem Euroraum, das Engagement in Russland einzudampfen. Seit Beginn des Ukraine-Krieges hätten Banken ihr Engagement in Russland um 47 Prozent verringert, sagte der oberste EZB-Bankenaufseher, Andrea Enria, in einem Interview der ”Financial Times”. 

”Wir üben weiterhin Druck auf die Banken aus, es zu verkleinern und auszusteigen”, sagte er. Die Aufsicht sehe allerdings auch, dass es rechtliche Hürden gebe. Auch müssten für eine Beendigung der Geschäfte dort geeignete Käufer gefunden werden, was nicht leicht sei. ”Aber wir haben auch einige Banken gesehen, die dies erfolgreich getan haben.”

RBI ist größte westlich Bank in Russland

Die Bankenaufsicht halte den Druck hoch, um das Risiko im Russland-Geschäft abzubauen, sagte Enria. Der stellvertretende russische Finanzminister Alexej Moisejewe hatte Anfang September mitgeteilt, dass die russische Regierung ausländische Banken nur gegen Gegenleistung ziehen lassen will. Die größte westliche Bank in Russland ist nach wie vor die österreichische Raffeisen Bank International (RBI). Sie prüft seit Monaten als Optionen für einen Ausstieg einen Verkauf oder eine Abspaltung des Geschäfts. Neben der RBI sind unter anderem auch die italienische UniCredit sowie amerikanische Banken in Russland tätig. Die RBI ist aber die einzige ausländische Bank auf der Liste der 13 systemrelevanten Kreditinstitute.

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