Allianz steht zum N26-Engagement

N26-Co-Chef Maximilian Tayenthal ist von der Treue des Investors überzeugt. Zudem hat er in einem Zeitungsinterview Fehler in der Vergangenheit eingestanden und schwarze Zahlen avisiert.
N26-Co-CEO Maximilian Tayenthal | Foto: N26
N26-Co-CEO Maximilian Tayenthal | Foto: N26
Reuters

(Reuters hat die N26-Zahlen für 2022 korrigiert)

Die Allianz will ihre Beteiligung an der Neo-Bank N26 offenbar vorerst behalten. ”Das Unternehmen hat nichts verkauft und der Anteil ist aktuell nicht am Markt”, sagte N26-Co-Chef Maximilian Tayenthal dem ”Handelsblatt”. Das habe ihm der Chef der Venture-Capital-Sparte Allianz X, Nazim Cetin, erst kürzlich gesagt. 

Allianz X hält 4,5 Prozent der N26-Anteile

Allianz X war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Im April hatte es in Finanzkreisen geheißen, dass der Münchner Versicherungsriese das Interesse für seinen N26-Anteil von 5,4 Prozent auslote. Gespräche mit potenziellen Käufern liefen bereits, hieß es damals. Laut einem Bericht der ”Financial Times” wäre Allianz X bereit gewesen, eine Bewertung von 2,7 Mrd. Euro zu akzeptieren. Damit hätte sie ihren Einsatz mehr als verdreifachen können.

Allianz X war in zwei Finanzierungsrunden 2018 und 2019 bei N26 eingestiegen. Die Berliner Bank steht allerdings derzeit wegen operativer Mängel - etwa bei der Bekämpfung von Geldwäsche - unter massivem Druck der Finanzaufsicht BaFin. Erst am Montag hatte die Bonner Behörde ”geldwäscherechtliche Maßnahmen” gegen die N26 Bank verlängert und in Teilen konkretisiert. 

Zu den Auflagen der BaFin sagte Tayenthal: ”Wir haben sicher Fehler gemacht.“ Als Konsequenz darf das Institut nur eine begrenzte Zahl von Neukunden aufnehmen. Die BaFin hat einen Sonderbeauftragten nach Berlin entsandt. ”Unser Ziel ist es, spätestens zum Jahreswechsel keine Auflagen mehr zu haben. Wir arbeiten aber daran, dass dies früher passiert, sagte der Co-Chef von N26.

N26 will bis 2024 schwarze Zahlen schreiben

Bei ihrem Plan, bis 2024 schwarze Zahlen zu schreiben, sei die Bank ”voll im Plan”, sagte Tayenthal. Im vergangenen Jahr habe der Verlust oberhalb des 2021 erwirtschafteten Minus von 172 Mio. Euro gelegen, in diesem Jahr soll er niedriger ausfallen. Der Umsatz werde 2023 in einer ähnlichen Größenordnung wachsen wie 2022, als das Plus bei 30 Prozent lag.

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Lesen Sie auch