Postbank-Probleme belasten Deutsche-Bank-Hauptversammlung

Erneut findet die Versammlung nicht als Präsenztermin statt. Aufsichtsratschef Alexander Wynaendts und Vorstandsvorsitzender Christian Sewing geben sich im Vorfeld selbstkritisch.
Die Türme des Instituts in Frankfurt. | Foto: Daniel Rohrig
Die Türme des Instituts in Frankfurt. | Foto: Daniel Rohrig
dpa, Daniel Rohrig

Die Probleme bei der Postbank dürften bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank an diesem Donnerstag ein zentrales Thema sein. 

Vorab veröffentlichte Reden

Sowohl Aufsichtsratschef Alexander Wynaendts als auch Konzernchef Christian Sewing bekräftigten in ihren vorab veröffentlichten Reden, die Bank sei in diesem Fall ihrem Qualitätsanspruch nicht gerecht geworden und habe Kunden enttäuscht. Klar sei, dass die Bank ”noch mehr Arbeit” vor sich habe, um ihren ”Kundenservice weiter zu verbessern”, führte Sewing aus. Das Aktionärstreffen findet erneut nicht als Präsenzveranstaltung statt.

Die Übertragung des Kundengeschäfts der Postbank auf die Computersysteme der Deutschen Bank im vergangenen Jahr hatte nicht reibungslos funktioniert. Zeitweise konnten Kunden nicht auf Konten zugreifen, Baufinanzierungen verzögerten sich, Menschen mit Pfändungsschutzkonten kamen vorübergehend nicht an dringend notwendiges Geld. 

Sonderbeauftragter der BaFin

Weil sich die Probleme häuften, schickte die Finanzaufsicht BaFin einen Sonderbeauftragten. Als weitere Last für die Deutsche Bank kam jüngst eine Milliardenrückstellung für eine mögliche Niederlage vor Gericht im Streit mit ehemaligen Postbank-Aktionären hinzu.

Philipp Gossow verlässt das Unternehmen

Indes wurde bekannt, dass Philipp Gossow, ein langjähriger Manager bei der Deutschen Bank, das Unternehmen verlassen hat. Dies meldete die WirtschaftsWoche. Gossow war in der Privatkundensparte tätig und hat sich auf Anfrage des Blatts nicht geäußert, ebenso die Bank. 

Der Abgang von Gossow steht im Zusammenhang mit einer Umstrukturierung der Privatkundensparte, die innerhalb des Unternehmens für Unruhe sorgt. Einige Bankmanager befürchten demnach, dass der zuständige Vorstand Claudio de Sanctis in der Sparte zu viele Vertraute einsetzt, die den deutschen Markt nicht ausreichend kennen. 

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Lesen Sie auch