Laut einer Studie von Greenpeace haben deutsche Banken in großem Ausmaß Finanzmittel an Unternehmen bereitgestellt, die mit Waldrodungen verbunden sind. Dabei seien sie mit einem Volumen von 45 Mrd. Euro die drittgrößten Geldgeber in der Europäischen Union. Das geht aus einer Untersuchung von Greenpeace International, Milieudefensie und Harvest hervor, von der das ”Handelsblatt” berichtet.
Die drei Umweltorganisationen haben analysiert, wie der europäische Finanzsektor Unternehmen finanziert, die nach Ansicht der NGOs direkt oder über ihre Lieferketten mit legaler und illegaler Waldrodung in Verbindung stehen. Demnach haben europäische Banken solchen Firmen von 2016 bis 2023 Kredite über 270 Mrd. US-Dollar bereitgestellt und 65 Mrd. Dollar in deren Wertpapiere investiert.
Deutsche Bank zweitgrößter Geldgeber
Der Erhebung zufolge liegt die Deutsche Bank europaweit auf Platz zwei, hinter BNP Paribas. Greenpeace zufolge hat der deutsche Branchenprimus insgesamt 33 Mrd. Dollar an Krediten vergeben oder Anleihen platziert. Das meiste Geld habe der US-amerikanische Fleischproduzent und Tierfutterhersteller Cargill erhalten. Zulieferer des Unternehmens sollen vor einigen Jahren über 60.000 Hektar Wald in Brasilien gerodet haben.
Die Deutsche Bank ist das einzige Institut aus Deutschland unter den Top Ten der größten Kreditgeber in der Greenpeace-Studie. Aber auch die DZ Bank und die Commerzbank haben der Untersuchung zufolge Agrarkonzernen, Palmölherstellern und Fleischproduzenten mehrere Milliarden Doller geliehen.
Banken weisen die Vorwürfe zurück
Deutsche Bank, Commerzbank und DZ Bank weisen die Vorwürfe zurück und unterstreichen ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen. ”Zum Thema Finanzierung von Entwaldungen ist unsere Haltung klar: Die Deutsche Bank legt besonderes Augenmerk darauf, keine Aktivitäten zu finanzieren, die zur Entwaldung beitragen“, zitiert das ”Handelsblatt” einen Sprecher der Bank.
Ähnlich äußern sich Commerzbank und DZ Bank: Man finanziere keine Unternehmen oder Projekte, von denen signifikante Umweltgefahren ausgingen, zudem unterliege jede Geschäftsaktivität einer strengen Nachhaltigkeitsprüfung.