KfW setzt verstärkt auf digitale Emissionen

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die Förderbank bereits mehr als 60 Prozent ihres für 2023 geplanten Refinanzierungsvolumens durch Schuldverschreibungen aufgenommen.
Tim Armbruster, Treasurer der KfW | Foto: KfW Bankengruppe Alex Habermehl
Tim Armbruster, Treasurer der KfW | Foto: KfW Bankengruppe Alex Habermehl

Die staatliche Förderbank KfW verstärkt ihre digitalen Emissionen zur Refinanzierung ihres Geschäfts. Laut einer Mitteilung hat das Institut dabei im ersten Halbjahr dieses Jahres gleich mehrere Innovationen getestet. 

KfW emittiert erste digitale festverzinsliche Schuldverschreibung

So wurde ein erstes Commercial Paper (Wertpapier zur Refinanzierung am Geldmarkt) über die digitale Kommunikationsplattform Onbrane, einem französischen Fintech, emittiert. Außerdem wurde eine Transaktion mittels der ”Transport Currency”-Methode im Derivategeschäft in Zusammenarbeit mit LCH SwapAgent, einer Tochtergesellschaft der Londoner Börse, abgewickelt. Bereits Ende 2022 hatte die KfW ein digitales festverzinsliches Zentralregisterwertpapier auf Basis des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) über Clearstreams D7 der Deutschen Börse am Kapitalmarkt platziert.

Die KfW beschafft den Großteil der Mittel, die sie zur Erfüllung ihres Förderauftrags benötigt, über die Emission von Schuldverschreibungen an den internationalen Finanzmärkten. Um diese Refinanzierungsaktivitäten weiter zu optimieren, befasst sich die KfW seit einiger Zeit verstärkt mit Digitalisierungs-Initiativen und hat hier in den vergangenen Monaten wichtige Meilensteine erreicht. 

”Als eine der größten und aktivsten Emittentinnen an den internationalen Geld- und Kapitalmärkten haben wir ein strategisches Interesse daran, unsere Prozesse so effizient wie möglich zu gestalten. Innovative und digitale Lösungen, die den Automatisierungsgrad und die Effizienz unserer Refinanzierungsaktivitäten erhöhen, verfolgen wir aktuell mit Nachdruck”, sagt Tim Armbruster, Treasurer der KfW Bankengruppe.

Strategisch setze die KfW dabei auf einen mehrgleisigen Ansatz, der unterschiedliche Digitalisierungsinitiativen und Pilotprojekte vorantreibe, heißt es von Seiten der Bank. Damit fördert sie auch die weitere Digitalisierung des Finanzmarktes und gestaltet diese aktiv mit. 

54 Milliarden Euro zur Refinanzierung aufgenommen

Die KfW hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres umgerechnet rund 54 Mrd. Euro (Vorjahr: 57 Mrd. Euro) zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen und damit bereits 63 Prozent des für das Gesamtjahr 2023 geplanten Refinanzierungsvolumens von 85 Mrd. Euro erreicht.

Neben Anleihen in Euro (Anteil 65 Prozent, Vorjahr 68 Prozent) hat die KfW auch Schuldverschreibungen in US-Dollar (21 Prozent, Vorjahr 24 Prozent), Pfund (sieben Prozent, Vorjahr zehn Prozent) und Australische Dollar (sechs Prozent, Vorjahr zwei Prozent) begeben.

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