Anti-Geldwäsche-Behörde: Schlechtere Karten für Frankfurt

Als weiteres Kriterium für die Standortsuche kommt nun der Umgang mit Geldwäsche im eigenen Land hinzu. Und da liegt Deutschland nicht vorne.
Das Frankfurter Bankenviertel - im Vordergrund die Altstadt. | Foto: picture alliance / greatif | Florian Gaul
Das Frankfurter Bankenviertel - im Vordergrund die Altstadt. | Foto: picture alliance / greatif | Florian Gaul

Kommt die neue Anti-Geldwäsche-Behörde der EU nach Frankfurt? So weit ist es noch lange nicht, denn noch geht es um die Kriterien des Bewerbungsverfahrens. 

EU-Staaten und EU-Parlament haben sich nun zusammen mit der Kommission auf einen Kriterienkatalog geeinigt. Darüber berichtete die ”Börsen-Zeitung”. Auch FinanzBusiness hatte bereits über die Kriterien für den Anti-Geld-Wäsche-Standort berichtet.

Was für Frankfurt spricht

Eine Reihe von Faktoren sprechen für Frankfurt - so lautet ein Kriterium enge Kooperation mit anderen EU-Institutionen, ein Punkt, der durchaus auf das Konto der Stadt am Main geht. Gleichzeitig soll eine geografische Ausgewogenheit von EU-Institutionen gewährleistet werden.

Wichtig sind zudem gute Erreichbarkeit, gute Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Angehörige sowie guter Zugang zu Arbeitsmarkt, sozialen Sicherungssystemen und Gesundheitsversorgung.

Der Standort muss hochqualifizierte und spezialisierte Mitarbeiter rekrutieren können. Das Rhein-Main-Gebiet dürfte hier im Vergleich der Regionen gute Karten haben. Auch die Erreichbarkeit über den Frankfurter Flughafen ist ein Bonuspunkt. 

Hinter Mitbewerbern

Wie die ”Börsen-Zeitung” berichtet, kommt ein weiteres Kriterium hinzu, das Frankfurts Chancen etwas schmälern könnte: Umgang mit Geldwäscherisiken im eigenen Land. Dazu könnten Berichte der Financial Action Task Force (FATF) genutzt werden, in denen Deutschland nicht vorne liegt im innereuropäischen Vergleich. Frankreich und Spanien schneiden hier besser ab. 

Neben Frankfurt, das von Bundesfinanzminister Lindner als Standort unterstützt wird, zählen noch Paris, Madrid, Vilnius und Wien zu den Bewerbern, ebenso Mailand und offenbar weitere italienische Städte. Auch Irland hatte zuletzt mit einer Bewerbung geliebäugelt. 

Behörde soll 2024 starten

Noch ist die Bewerbungsphase nicht gestartet. Die Anti-Geldwäschebehörde (AMLA) soll 2024 starten. Die Zeit dürfte knapp werden. 

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