EZB ruft zu Bewerbungen für Enria-Nachfolge auf
Die Europäische Zentralbank (EZB) leitet die Suche nach einem Nachfolger für Andrea Enria auf dem Chefposten ihres Bankenaufsichtsarms ein. Interessenten für die Stelle könnten ihre Bewerbungen bis zum 23. Juni einreichen, teilte die EZB n Frankfurt mit. Die fünfjährige Amtszeit von Enria an der Spitze der EZB-Bankenaufsicht (Single Supervisory Mechanism, SSM) läuft zum Ende des Jahres aus. Die Position ist demnach zum 1. Januar 2024 neu zu besetzen. Im Herbst will der EZB-Rat den Kandidaten oder die Kandidatin nominieren, notwendig sind anschließend die Zustimmung des Europarlaments und die Bestätigung durch die EU-Staaten.
Mehrere mögliche Kandidatinnen
Enria führt die EZB-Bankenaufsicht seit dem 1. Januar 2019. Die Amtszeit an der Spitze des Supervisory Boards ist auf fünf Jahre begrenzt und kann nicht verlängert werden. Dem Italiener Enria, der zuvor Chef der Europäischen Bankenaufsicht EBA war, war seinerzeit der Vorzug gegenüber der Vize-Chefin der irischen Notenbank, Sharon Donnery, gegeben worden. In Medienberichten wurde Donnery auch für dieses Mal als mögliche Kandidatin gehandelt. Genannt werden auch die Vize-Präsidentin der Deutschen Bundesbank, Claudia Buch sowie Margarita Delgado, Vize-Präsidentin der spanischen Zentralbank.
Die EZB-Bankenaufsicht wurde 2014 als Lehre aus der Banken- und Finanzkrise geschaffen. Einheitliche Regeln für die größten Geldhäuser im Euroraum sollen für mehr Stabilität im Finanzsystem sorgen. Überwacht werden die großen Geldhäuser im Euro-Raum, aktuell sind das 110 Institute.