N26 führt Kryptohandel auch in Deutschland ein

In Österreich können Kundinnen und Kunden der Berliner Neobank schon mit Kryptowährungen handeln, nun ist das bald auch in Deutschland und vier weiteren Ländern möglich. Dazu kooperiert N26 mit Bitpanda. 
Valentin Stalf, Mitgründer und Co-CEO von N26 | Foto: N26
Valentin Stalf, Mitgründer und Co-CEO von N26 | Foto: N26
Anja Hall mit Material von dpa und Reuters

In Kürze können Kundinnen und Kunden der Neobank N26 auch in Deutschland und vier weiteren Ländern mit Kryptowährungen handeln. N26 führt ihr Krypto-Produkt in den kommenden Wochen schrittweise auch in Deutschland sowie in Belgien, Portugal, Irland und der Schweiz ein, wie die Bank mitteilte. Schon seit vergangenen Oktober ist es für ausgewählte Kunden in Österreich möglich, mit dem Digitalgeld zu handeln. Knapp 200 Kryptowährungen können in der N26-App gekauft oder verkauft werden.

Der Schritt war erwartet worden, nachdem Bitpanda im November 2022 eine BaFin-Lizenz für die Kryptoverwahrung und den -eigenhandel erhalten hatte. Ende vergangenen Jahres wollten sich aber weder N26 noch Bitpanda gegenüber FinanzBusiness zum Start des Krypto-Produkts äußern. 

Rund um den Start von N26 Krypto in Deutschland wird es kryptisch

N26 sieht Chancen trotz Marktabsturz

Der Markt für Kryptowährungen erlebte nach Rekordbewertungen im November 2021 einen Absturz, zwei Billionen Dollar an Wert wurden dabei ausgelöscht. Eine geschwächte globale Wirtschaft und der Zusammenbruch der Kryptobörse FTX hatten die Investoren abgeschreckt. 

Dennoch sieht N26-Co-CEO und -Mitgründer Valentin Stalf Chancen im Krypto-Handel. ”Trotz der Marktschwankungen bleiben Kryptowährungen weiterhin eine gefragte und attraktive Anlageklasse für Investoren und ein wachsender Teil des Finanzsystems”, erklärt Stalf. ”Für eine neue Generation von Investierenden, die nach Möglichkeiten sucht, um ihr Vermögen zu vermehren, gelingt der Einstieg in das Geldanlegen häufig über den Handel mit Kryptowährungen.”

Die Digitalbank mit Sitz in Berlin bietet ihr Krypto-Produkt in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Unternehmen Bitpanda an. Nur Kunden, deren Identität die Bank verifiziert und geprüft hat, dürfen in der N26-App mit Kryptowährungen handeln können. 

Bitpanda übernimmt Ausführung und Verwahrung

Bei der Bereitstellung von Krypto-Handelsmöglichkeiten für Kunden folgt N26 Konkurrenten wie Revolut und Vivid Money. Die Ausführung des Krypto-Handels und die Verwahrung der digitalen Münzen übernimmt bei N26 der Kryptospezialist Bitpanda. Beim Handel mit Bitcoin fällt eine Transaktionsgebühr von 1,5 Prozent an, für andere Coins müssen 2,5 Prozent Gebühr bezahlt werden. Premium-Kunden (”N26 Metal”) erhalten einen Rabatt von 0,5 Prozentpunkten.

Bitpanda erhält BaFin-Lizenz für Krytopverwahrung und -eigenhandel

Die schrittweise Einführung des Kryptodienstes bei N26 in den verschiedenen EU-Ländern hängt mit einer generellen Anordnung des europäischen Regulierers zusammen, wonach jegliche Kryptoprodukte noch einmal speziell zu überprüfen sind. Da es keine einheitlichen Regeln in der EU gibt, muss N26 auf die Anforderungen der jeweiligen Staaten eingehen.

2021 hatte die Finanzaufsicht BaFin wegen Mängeln in der Geldwäscheprävention eine Geldstrafe gegen die Neobank verhängt und zwei Sonderbeauftragte eingesetzt. 

N26 wird jetzt von zwei Sonderbeauftragten der BaFin überwacht

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