Die Banken werden nicht blauäugig in Risiken hineinrennen, sagt Henriette Peucker

Die deutschen Geldinstitute stünden gut da und passten ihre Risikovorsorge an, so die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Bankenverbands. Sie fordert im Interview mit der Börsenzeitung, die antizyklischen Kapitalpuffer auf ”null” zu setzen und Bankenabgaben-Altmittel freizugeben.
Henriette Peucker. | Foto: Bundesverband deutscher Banken (BdB)
Henriette Peucker. | Foto: Bundesverband deutscher Banken (BdB)

Die deutschen Banken sind ”stabil, robust und widerstandsfähig”, mithin in guter Verfassung. Das sagt die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) im Gespräch mit der Börsen-Zeitung

Peucker: ”Die Banken sind gut kapitalisiert und passen regelmäßig ihre Risikovorsorge an. Und sie haben eine – lassen Sie es mich so formulieren: angemessen pessimistische Perspektive auf 2023 eingenommen. Ich bin daher zuversichtlich, dass niemand blauäugig in Risiken hineinrennen wird.”

Von der Bankenaufsicht BaFin fordert die Verbandsvertreterin, den antizyklischen Kapitalpuffer auf ”null” zu setzen. ”Der Puffer wirkt in der aktuellen Situation prozyklisch und ist nach unserer Auffassung im Moment nicht angebracht, weil Kredite dadurch knapper und teurer werden können.”

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Eine weitere Forderung Peuckers ist es, die sogenannten Altmittel der Bankenabgabe den Banken zukommen zu lassen. ”Wir sprechen uns dafür aus, diese nicht genutzten Mittel für eine Entlastung der Institute einzusetzen. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, die Altmittel mit der europäischen Abgabe zu verrechnen”, sagt Peucker.

Und weiter: ”Die so freiwerdenden Mittel würden den Spielraum der Institute zur Unterstützung der Unternehmen insbesondere bei der Transformation in Richtung Klimaneutralität und digitaler Wettbewerbsfähigkeit deutlich erhöhen. Wir hoffen, dass das Finanzministerium 2023 eine Entscheidung in diesem Sinne trifft.”

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