Deutsche Bank-Führung geht selbstbewusst in die Hauptversammlung

Deutschlands größtes Geldhaus trifft heute seine Aktionäre und dürfte dabei auf wenig Kritik stoßen: Nach zwei Nullrunden können die Anteilseigner wieder auf eine Dividende hoffen. Laut Handelsblatt schlummern bei der Bank aber noch Cum-Ex-Risiken.
Die Doppeltürme der Zentrale der Deutschen Bank spiegeln sich im Bildschirm eines Smartphones. | Foto: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Die Doppeltürme der Zentrale der Deutschen Bank spiegeln sich im Bildschirm eines Smartphones. | Foto: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Tamara Weise mit Material von DPA/ Reuters

Verlustserie beendet, bester Jahresstart seit 2014 - mit guten Nachrichten im Gepäck präsentiert sich die Deutsche-Bank-Führung heute ihren Aktionären.

Schon vor der Online-Hauptversammlung des Frankfurter Dax-Konzerns an diesem Donnerstag berichtete Konzernchef Christian Sewing von weiterhin gut laufenden Geschäften im zweiten Quartal. Nach zwei Nullrunden dürfen die Anteilseigner für das laufende Geschäftsjahr auch wieder auf eine Dividende hoffen.

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Bonus-Zahlungen, Geldwäsche, Cum-Ex

Kritik ist jedoch an den Bonus-Zahlungen zu erwarten sowie an den nach wie vor herrschenden Mängeln im Kampf gegen Geldwäsche - möglicherweise entstehen bei der Hauptversammlung darüber hinaus auch Fragen zum Cum-Ex-Komplex: Das Kapitel ist für das Geldhaus noch längst nicht abgeschlossen.

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Eine Zusammenfassung dazu liefert heute morgen das Handelsblatt. Die Zeitung hat aus dem Geschäftsbericht 2020 all jene Probleme herausgefiltert, aus denen siich finanzielle Risiken ergeben. Dazu gehören die laufenden Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Köln und die Auseinandersetzung mit M.M.Warburg. Die Deutsche Bank hatte, wie berichtet, zwar im September 2020 das erste Verfahren gewonnen, doch der Streit geht weiter: M.M.Warburg legte Revision gegen das Urteil ein.

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Wechsel im Aufsichtsrat

Aufsichtsratschef Paul Achleitner sieht Deutschlands größtes Geldhaus auf einem Pfad zu "nachhaltiger Profitabilität". Für den seit 2012 amtierenden Chefkontrolleur ist es die vorletzte Hauptversammlung im Amt: Mit der Hauptversammlung 2022 soll Schluss sein.

Als möglicher Achleitner-Nachfolger wird immer wieder Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer gehandelt, der seit vergangenem Mai Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Bank ist. Auch der ehemalige Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter, der sich auf der diesjährigen Hauptversammlung zur Wahl in den Aufsichtsrat stellt, gilt als möglicher Kandidat für den Aufsichtsratsvorsitz.

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