Kunden wissen wenig über nachhaltige Produkte ihrer Bank

Für viele Bankkunden ist das Angebot an ökologisch nachhaltigen Produkten ihrer Hausbank offenbar wenig bekannt. Eine Umfrage des Unternehmensberaters Bearingpoint hat jetzt ans Licht gebracht, dass 57 Prozent der Bankkunden aktuell überhaupt weiß, ob ihre Hausbank ESG-Produkte im Portfolio hat.
Für 93 Prozent der Verbraucher ist zudem das Nachhaltigkeitsrating der eigenen Bank unbekannt. Darüber hinaus herrsche eine geringe Bereitschaft, sich auf nachhaltige Anlageformen einzulassen. Hinzu kommt, dass jeder Fünfte nachhaltige Anlageformen grundsätzlich nicht für ökologisch nachhaltig hält.
48 Prozent wollen nachhaltig handelnde Bank
Banken sollen selbst nachhaltig handeln. Das finden 48 Prozent wichtig. Das ist ein Plus von neun Prozent - und gleichzeitig auch der höchste Wert seit der ersten Umfrage im Jahr 2019.
Die Bank zu wechseln, nur weil eine andere Bank mehr Nachhaltigkeit im Portfolio hat, lehnen 45 Prozent der Befragten ab. In den Vorjahren hatte dieser Wert stabil bei 48 Prozent gelegen.
Nachhaltigkeit nur für vier Prozent am Wichtigsten
Nachhaltigkeit ist nur für vier Prozent bei der Geldanlage das wichtigste Kriterium. Ein Großteil der Befragten - 54 Prozent - lehnt es grundsätzlich ab, zugunsten von nachhaltigeren Produkten auf Rendite zu verzichten.
77 Prozent der Kunden sind nach wie vor nicht oder eher nicht bereit, für Nachhaltigkeit höhere Kosten bei Bankprodukten in Kauf zu nehmen.
Zwei Drittel fühlen sich gut beraten
Positiver Aspekt: Unter den Befragten, die von ihrer Hausbank eine Beratung zu nachhaltigen Finanzprodukten erhalten haben, fühlen sich mehr als zwei Drittel gut oder eher gut beraten. In den meisten Fällen wurden die Kunden nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen gefragt. 82 Prozent stufen nachhaltige Produkte ihrer Hausbank als glaubwürdig ein.
Die Daten sind das Ergebnis einer Online-Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag von Bearingpoint, an der insgesamt 4066 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen haben. Die hier genannten Zahlen beziehen sich nur auf Deutschland.
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