Lösung für Streit um Aufstellung der NordLB deutet sich an

Auf den kommenden Sitzungen von Trägerversammlung und Aufsichtsrat soll zumindest das Thema neues IT-System beendet werden.
Ist zuversichtlich: Helmut Schleweis. | Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband
Ist zuversichtlich: Helmut Schleweis. | Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband
Reuters

Die Eigner der Norddeutschen Landesbank wollen ihren Streit hinter sich lassen, damit sich die Bank wieder voll auf das operative Geschäft konzentrieren kann. Die Träger des mit Milliardenaufwand sanierten Hannoveraner Instituts wollen deshalb am 28. September die Weichen stellen für ein neues und wichtiges, aber umstrittenes IT-System. 

NordLB soll nicht zu sehr wachsen

Bei der sogenannten Banksteuerung zeigte sich seit Monaten der grundlegende Konflikt unter den Eigentümern: Während Niedersachsen mit einer profitablen Bank Mittelstand und Energiewende finanzieren will, möchten die meisten Sparkassen kein allzu großes Wachstum und schon gar kein Risiko.

Nach einer Grundsatzeinigung soll der Kreis der Eigentümer die Banksteuerung der NordLB nun in drei Phasen endgültig auf den Weg bringen. ”Die finale Freigabe für einen Programmstart der Phase I ist für die Trägerversammlung und Aufsichtsratssitzung am 18. September 2023 avisiert”, teilte die NordLB jüngst mit. Der Programmstart selbst ist für Oktober vorgesehen. Bei der Sitzung zum Wochenbeginn sollte nichts mehr schiefgehen, sagen mehrere Insider. 

Auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Helmut Schleweis, gibt sich zuversichtlich, lässt sich aber nicht in die Karten schauen. ”Die Träger sind in guten und vertrauensvollen Gesprächen über die Zukunft der NordLB”, sagte Schleweis der Nachrichtenagentur Reuters.

Einführung des IT-Systems in drei Phasen

An anderer Stelle im Lager der Sparkassen und Landesbanken heißt es, das Thema Risiko sei sehr wichtig. Insider betonen, die Einführung des neuen IT-Systems in drei Phasen lasse die Chance zu, noch nachzujustieren. Die Banksteuerung sollte nach früheren NordLB-Angaben einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten. Finanzkreisen zufolge dürfte es nun weniger werden. Demnach sind in der ersten Phase gut 100 Mio. Euro vorgesehen.

Ein zweiter Streitpunkt unter den Eigentümern der Landesbank ist die Zukunft der Braunschweigischen Landessparkasse (BLSK). Gemeinden fordern deren Herauslösung aus der Landesbank - dafür dürften die Träger am Montag noch kein grünes Licht für eine Prüfung geben. Hier seien noch Details zu klären, sagen mehrere Beteiligte. Der offizielle Startschuss für eine ergebnisoffene Prüfung, zu der sich das rot-grüne Bündnis in Niedersachsen in seinem Koalitionsvertrag bekennt, solle am 22. September fallen, heißt es. 

BLSK bekommt mehr Eigenständigkeit

Seit langem wollen Gemeinden aus der Region Braunschweig die BLSK auf eigene Beine stellen. Dies scheiterte bisher daran, dass den Kommunen das nötige Geld dafür fehlt. Das Institut bekommt von Januar 2024 an immerhin mehr Eigenständigkeit.

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