BaFin und Bundesbank mit Stresstest zufrieden - Kritik von der Deutschen Kreditwirtschaft

Die für die Bankenaufsicht hierzulande zuständigen Behörden planen jedoch, weiterhin wachsam zu bleiben und den Dialog mit nicht so erfolgreichen Instituten zu suchen.
Bundesbank-Vize-Chefin Claudia Buch | Foto: Bundesbank
Bundesbank-Vize-Chefin Claudia Buch | Foto: Bundesbank

Zufrieden, aber dennoch vorsichtig. So lässt sich die Reaktion von Deutscher Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf die Ergebnisse des Stresstests von europäischer Bankenaufsicht EBA und der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammenfassen.

”Die Ergebnisse des Stresstests zeigen, dass deutsche Banken auch im Falle eines sehr harten wirtschaftlichen Abschwungs stabil wären“, sagte Raimund Röseler, Exekutivdirektor Bankenaufsicht der BaFin zu den Ergebnissen. Kritischer äußerte sich Claudia Buch, für die Bankenaufsicht zuständige Vorständin der Bundesbank:

”Dies ist angesichts der aktuell großen makroökonomischen Unsicherheit eine positive Botschaft. Die Aufsicht muss aber weiter sehr wachsam bleiben.“

Auffällig: Im Vergleich mit den anderen europäischen Banken schneiden die deutschen Banken nach 2021 erneut schlechter als der Durchschnitt ab. 

Deutsche Institute stärker gestresst als europäische

”Der Stresseffekt der deutschen Institute war insgesamt also etwas höher als der des europäischen Durchschnitts”, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Bundesbank und BaFin.

Aber: ”Wegen ihrer guten Kapitalisierung könnten die deutschen Institute Verluste in dem negativen Szenario verkraften“, sagte Buch. Beide Behörden kündigten an, dass ”Institute, die sich im Stresstest als auffällig erwiesen haben,” besonders von der Aufsicht in den Blick genommen werden. ”Hierzu gehört auch ein intensivierter Dialog zwischen Institut und Aufsicht.”

Streit um Stresstests: EZB erkennt Bank-Prognosen nicht an

Die Deutsche Kreditwirtschaft wiederholte ihre Kritik am diesjährigen Stresstest von EBA und EZB: 

”So wurden die Ergebnisse vieler europäischer Banken durch Aufschläge der EZB in späteren Prozessschritten verschlechtert und die stressbedingten Kapitalverluste deutlich ausgeweitet”, heißt es in einer Mitteilung. Oftmals hätten diese Aufschläge von den Banken methodisch oder ökonomisch nicht nachvollzogen werden können. Entsprechend seien die Ergebnisse der einzelnen Banken sehr heterogen und nur stark eingeschränkt vergleichbar. ”Mit diesem Vorgehen wird das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Ergebnisse des Stresstests gefährdet, das sich aus einer konsistent angewendeten und nachvollziehbaren Methodik speist.”

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