N26 verliert wohl Großinvestor

Dadurch würde sich laut eines Berichts der ”Financial Times” die Bewertung der Neobank um zwei Drittel auf etwa drei Milliarden Euro reduzieren.
N26-Co-Chef Valentin Stalf | Foto: N26
N26-Co-Chef Valentin Stalf | Foto: N26
Reuters

Der Allianz-Konzern will einem Bericht zufolge bei der zuletzt mit vielen Problemen kämpfenden Neobank N26 aussteigen. Der Versicherer suche Käufer für seinen Anteil in Höhe von rund fünf Prozent und peile dabei einen Erlös von mehr als 150 Mio. Dollar (137 Mio. Euro) an, berichtete die ”Financial Times” (FT) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. 

Versicherungskonzern seit fünf Jahren an N26 beteiligt

Die von Valentin Stalf mit geführte Bank würde bei dem angepeilten Ausstieg der Allianz, die seit 2018 an der Bank beteiligt ist, nur noch mit rund drei Mrd. Dollar bewertet werden. Das wären rund zwei Drittel weniger als noch bei der letzten Finanzierungsrunde im Oktober 2021, bei der N26 rund 900 Millionen Dollar eingesammelt hatte und noch mit rund neun Mrd. Dollar bewertet worden war.

Der Münchener Konzern ist über seine Beteiligungsgesellschaft Allianz X an N26 beteiligt. 2018 hatte die Allianz als einer der wichtigsten Investoren in einer Finanzierungsrunde über insgesamt 160 Mio. Dollar teilgenommen. In dem Zuge war der Wert von N26 auf weniger als eine Milliarde Dollar taxiert worden. Wie viel die Allianz genau an dem Berliner Fintech-Unternehmen hält, ist nicht bekannt. Nach Recherchen der ”FT” sind es aktuell etwas mehr als fünf Prozent. Damit sei Allianz X einer der größten Investoren der Bank, die zuletzt unter anderem Probleme mit der Aufsicht hatte und deshalb nicht mehr so viele Kunden aufnehmen durfte.

Allianz dürfte deutlichen Buchgewinn erzielen

Die Allianz selbst wollte sich zu den Informationen gegenüber der gewöhnlich gut informierten britischen Zeitung nicht äußern, wie es in dem Bericht weiter hieß. N26 habe mitgeteilt, dass sie derzeit keine Kenntnis über einen Verkaufsprozess habe und sich nicht zu Spekulationen über die Bewertungsfragen seitens der Investoren äußere. Trotz der inzwischen wieder deutlich gesunkenen Bewertung würde die Allianz nach ”FT”-Berechnungen beim Gelingen der geplanten Platzierung noch mit einem deutlichen Buchgewinn aus der N26-Beteiligung aussteigen können. Für N26 wäre der Ausstieg aber ein Nackenschlag bei der Suche nach neuen Investoren.

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