Penta-Gründerin Jessica Holzbach setzt mit Pile auf Treasury

Pile, gestartet als Decentralized-Finance-Fintech, ändert das Geschäftsmodell. Es will ein sicherer Hafen für die Liquidität von Start-ups und Venture-Capital-Investoren sein. 
Neues Konzept für Cash-Management von Start-Ups: Jessica Holzbach | Foto: Pile
Neues Konzept für Cash-Management von Start-Ups: Jessica Holzbach | Foto: Pile

Das Timing hätte besser kaum sein können: Das Gründungsteam um Jessica Holzbach, Balazs Deme und Benedetta Ludovisi bringt mit Pile ein Treasury-Fintech an den Markt, das Start-ups helfen will, ihr Kapital besser zu verwalten und Bankenrisiken zu vermeiden. 

Das klingt wie eine Antwort auf den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB), der Hausbank vieler Jungunternehmen vor allem in den USA. Tatsächlich aber hat Holzbach mit ihrem Team nach eigenen Angaben schon vor dem Crash der SVB mit der Arbeit an einer solchen Banklösung begonnen. 

SVB-Pleite - ein unperfekter Sturm

Gründungsteam sieht viel Beratungsbedarf beim Cash-Management

”In Gesprächen mit mehr als 100 unserer Kunden und unseren Angel-Investoren haben wir feststellen können: Treasury-Management ist wichtiger denn je”, sagt Holzbach. ”In den letzten Jahren wurde Gründer:innen, vor allem in Europa, immer wieder gesagt, dass sie sich nicht von ihrem Finanzmanagement ablenken lassen sollen.” 

Doch ein gutes Bankensystem und ein einfacher und sicherer Weg, das Kapital eines Start-ups zu verwalten, seien entscheidend, um am Finanzierungsmarkt zu bestehen, der Gründer und Gründerinnen zu mehr Kosteneffizienz zwinge. ”Immer mehr Start-ups suchen aktiv nach finanzieller Beratung und Unterstützung beim Cash-Management”, beobachtet Holzbach.

Strategiewechsel für Pile

Das war auch der Grund, warum das Gründungsteam die Strategie für Pile geändert hat. Pile wollte noch im vergangenen Frühjahr eine Krypto-API aufbauen, um Unternehmen Zugang zu dezentralen Finanzprodukten für ihre Endkunden zu verschaffen. Dies wird nicht weiterverfolgt. Stattdessen setzt das Unternehmen jetzt auf das Treasury-Management. Kunden können über Pile ihr Kapital über mehrere Bankanbieter diversifizieren, wobei das Spektrum laut einer Mitteilung des Unternehmens von Neobanken bis hin zu traditionellen Instituten reicht. 

20 Kunden gibt es bereits

Pile hat nach eigenen Angaben 20 Kunden an Bord geholt, es gebe eine Warteliste für weitere Neukunden, zudem hat das Unternehmen 100 Einladungscodes verteilt hat. Zielgruppe sind Startups von der Seed-Phase bis zur Serie C.

Hinter Pile stehen bekannte Fintech-Gründer wie Maximilian Tayenthal von N26, Carolin Gabor von Finleap, Luka Ivicevic von Penta, Tuomas Toivonen von Holvi und der Fußballprofi und Startup-Investor Mario Götze. Sie würden die neue Ausrichtung des Fintechs ”nachdrücklich unterstützen”, da sie einen großen Bedarf für den Treasury-Ansatz von Pile auf dem Markt sehen, teilt das Unternehmen mit.

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