Deutsche-Bank-Analysten prognostizieren höhere Kredit-Ausfallquoten

So hätten Zinserhöhungen durch Zentralbanken risikoreiche Unternehmen in den vergangenen Monaten belastet.
Die goldenen Kreditzeiten sind laut Deuba-Analysten erst einmal vorbei. | Foto: Daniel Rohrig
Die goldenen Kreditzeiten sind laut Deuba-Analysten erst einmal vorbei. | Foto: Daniel Rohrig

Analysten der Deutschen Bank prognostizieren ein Ende der langen Periode niedriger Kredit-Ausfallquoten bei Unternehmen. ”Die Ausfallraten werden voraussichtlich steigen”, so die Analysten laut Nachrichtenagentur ”Bloomberg”. 

Kein dramatischer Anstieg

Der Anstieg werde aber nicht dramatisch ausfallen, so die Experten. ”40 Jahre lang konnten praktisch alle Kreditnehmer mit festem Zinssatz in der gesamten Wirtschaft zu einem niedrigeren Zinssatz refinanzieren als zuvor“, schrieben die Analysten der Deutschen Bank, darunter Jim Reid und Steve Caprio, in dem jährlichen Forschungsbericht. ”Dies änderte sich nach 2022, aber die vollen Auswirkungen könnten sich erst langsam bemerkbar machen.”

Die Entscheidungen der Zentralbank, den Zinssatz zur Bekämpfung der steigenden Preise zu erhöhen, hätten viele risikoreichere Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht, da sie mehr Geld für ihre Kredite aufwenden mussten. 

Ära des billigen Geldes als Problem

Dies habe zu einer globalen Zunahme der Zahlungsausfälle geführt, da in der Ära des billigen Geldes nur wenige Unternehmen ihre Schulden nicht begleichen konnten. Während viele auf eine Rückkehr zu niedrigen Ausfallraten hoffen, zweifeln die Analysten daran, dass die kommenden Jahre ebenso ruhig verlaufen werden.

Ein Faktor, der die Lage noch verschlimmern könnte, ist die Menge der Fälligkeiten in den nächsten Jahren bei Kreditnehmern mit niedrigerem Rating. Mehr als 20 Prozent der Kreditnehmer mit einem niedrigeren Rating als ’BB’ stehen in den kommenden drei Jahren vor einer Fälligkeit, heißt es in der Auswertung. 

US-Wirtschaftsaussichten sind optimistischer

Allerdings sind die Ausfälle noch nicht in die von vielen erwarteten Höhen gestiegen. In der letztjährigen Version des Deutsche Bank-Berichts prognostizierten die Analysten einen Anstieg der Zahlungsausfälle, der durch eine US-Rezession angeheizt werden könnte.

”Im Jahr 2023 dachten wir, dass wir im Jahr 2024 aufgrund einer US-Rezession einen erhöhten Ausfallzyklus sehen würden“, schrieben die Analysten. Zwar sei die Einschätzung Anfang 2024 aufgrund optimistischerer US-Wachstumsaussichten geändert worden, strukturell höhere Niveaus der Zahlungsausfälle in den nächsten Jahren seien aber immer noch wahrscheinlich.

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