Warnstreiks! DBV schwört Mitglieder ein: ”Reagieren Sie nicht auf Bank-Kontaktversuche"

Verdi und DBV lehnen das Angebot der Deutschen Bank rundherum ab. Es dürften harte Verhandlungen bevorstehen. 
Die Gewerkschaften sind bereit zum Kampf. | Foto: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
Die Gewerkschaften sind bereit zum Kampf. | Foto: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
Hauke Rudolph, DPA

Die Gewerkschaften sind bereit zum Kampf: Vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt bei der Postbank (16. April) erhöhen Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) den Druck mit erneuten Warnstreiks. 

Von Dienstag, 9. April, bis einschließlich Mittwoch, 10. April, sollen die Beschäftigten bundesweit ihre Arbeit in den Service-Einheiten (Backoffice) und Callcentern niederlegen, wie Verdi am heutigen Montag mitteilte. ”Trotz wochenlanger Verhandlungen ist der Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit, den Postbank-Beschäftigten substanziell entgegenzukommen”, sagte Verhandlungsführer Jan Duscheck.



Gleichzeitig sollen alle Mitarbeiter der PCC Services in Berlin und Essen von Dienstag, 9. April, bis Donnerstag, 11. April, die Arbeit niederlegen. In einer Mitteilung des DBV an seine Mitglieder vom heutigen Montag heißt es: ”Für Beschäftigte, die von zu Hause arbeiten, bedeutet das: Loggen Sie sich nicht in die Systeme ein, und bearbeiten Sie keine Aufträge. Sorgen Sie dafür, nicht erreichbar zu sein, reagieren Sie nicht auf Bank-Kontaktversuche! Fahren Sie nicht zur Bank!” 

Weiter weist die DBV darauf hin, dass sie ihren Mitgliedern den gesamten Netto-Lohnausfall ersetzten wird. Dies gelte ”auch für DBV-Mitglieder, die am Streiktag selbst noch eintreten”. 

Die PCC Services ist Dienstleister für den Deutsche-Bank-Konzern, einschließlich der Postbank. Sie spielt eine wichtige Rolle beim Abarbeiten der Probleme im Zusammenhang mit der Datenmigration von Postbank zu Deutscher Bank. Im vergangenen Jahr hatten sich Beschwerden von Kunden gehäuft, die zeitweise nicht mehr auf Konten zugreifen konnten oder über Verzögerungen bei Baufinanzierungen klagten. Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben bis Ende März den Rückstau bei den kundenkritischen Prozessen bewältigt.



Verdi will für etwa 12.000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro erstreiten. Der DBV fordert 14,5 Prozent mehr Geld für eine Laufzeit von 12 Monaten und die Einführung einer betrieblichen vollen Altersversorgung für die Beschäftigten. ”Mit dem Warnstreik machen wir der Arbeitgeberseite deutlich, dass am 16. April nur ein angemessen hohes Gehaltsangebot verhandlungsfähig ist”, teilte der DBV mit.

Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen schließen und dabei auch Personal abbauen

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