Verdi ruft zum Arbeitskampf - ab Mittwoch Postbank-Filialen dicht

Die Gewerkschaft gibt sich kämpferisch. Nur Streiks könnten die DeuBa, den Inhaber der Postbank, zum Einlenken bewegen. Für die Beschäftigten fordert die Gewerkschaft fast ein Siebtel mehr Gehalt. 
So sah es im März 2022, also vor genau zwei Jahren, vor einer Postbank-Filiale in Hamburg-Altona aus - und so dürfte es ab dem morgigen Mittwoch auch vor vielen Filialen in ganz Deutschland aussehen. | Foto: picture alliance /ABB | -
So sah es im März 2022, also vor genau zwei Jahren, vor einer Postbank-Filiale in Hamburg-Altona aus - und so dürfte es ab dem morgigen Mittwoch auch vor vielen Filialen in ganz Deutschland aussehen. | Foto: picture alliance /ABB | -
Hauke Rudolph mit DPA

Im Tarifkonflikt bei der Postbank erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck - durch erneute Warnstreiks. Sie hat die Beschäftigten der Postbank-Filialen und Callcenter bundesweit zu zweitägigen Ausständen ab Mittwoch, den 6. März, aufgerufen. 

Schwere Kritik

”Wir gehen davon aus, dass der größte Teil der Filialen an beiden Tagen geschlossen bleibt und es auch an den Servicehotlines zu größeren Problemen bei der Erreichbarkeit kommen wird”, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck am heutigen Dienstag. Das bisher vorgelegte Angebot der Arbeitgeberseite sei sehr weit ”von einem erhandelbaren Kompromisskorridor entfernt”. Ohne weitere Streiks würde sich beim Postbank-Mutterkonzern Deutschen Bank ”überhaupt nichts bewegen”. 

Duscheck kritisierte das größte deutsche Finanzinstitut, das die Postbank ab 2009 bis 2015 schrittweise übernahm, schwer. Es sei ”völlig unverständlich, dass das Management in der laufenden Tarifrunde so auf Zeit spielt und damit weiteren Unmut sowohl bei den Beschäftigten als auch bei Kundinnen und Kunden provoziert”, sagte er. 

”Alle Filialen” betroffen

Was den Umfang der Streiks anginge: Sie würden ”alle Filialen der Postbank Filialvertrieb AG und alle Vertriebs- und Servicecenter der Postbank Direkt” betreffen. Verdi gehe davon aus, dass ”der größte Teil der Filialen an beiden Tagen geschlossen bleibt und es auch an den Servicehotlines zu größeren Problemen bei der Erreichbarkeit kommen wird”. 

Verdi fordert für die etwa 12.000 Beschäftigten im Deutsche-Bank-Konzern, die einen Postbank-Tarifvertrag haben, 15,5 Prozent mehr Geld, wobei das Plus nicht weniger als 600 Euro betragen dürfe. Der Deutsche Bankangestellten-Verband will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB erstreiten. Erste Warnstreiks in dem Konflikt hatte es Mitte Februar gegeben.

Eine Einigung - immerhin

Bei einem anderen Thema hatten sich die Tarifparteien schon kurz vor Weihnachten geeinigt: Der Kündigungsschutz, der Ende Januar ausgelaufen wäre, wurde verlängert. Die Deutsche Bank sicherte zu, bis Ende September 2024 auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten. Die Gewerkschaften hatten in dieser Frage Druck gemacht, nachdem das Geldhaus Ende Oktober angekündigt hatte, bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen zu schließen und dabei auch Personal abzubauen.

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