Deutsche Bank steigert 2022 Gewinn in Russland um das Sechsfache - auf niedrigem Niveau

Bilanzsumme runter, Gewinn nach oben. Ein Wirtschaftsprüferbericht zeigt die Gründe für den enormen Anstieg.
Eine Russland-Flagge vor dem Deutsche-Bank-Schriftzug | Foto: picture alliance / dpa | Vyacheslav Prokofyev
Eine Russland-Flagge vor dem Deutsche-Bank-Schriftzug | Foto: picture alliance / dpa | Vyacheslav Prokofyev
Reuters

Der Gewinn der russischen Tochter der Deutschen Bank hat sich trotz einer rückläufigen Bilanzsumme im vergangenen Jahr nahezu versechsfacht. Die Profite des Russland-Geschäfts des größten deutschen Geldhauses stiegen um 480 Prozent auf 5,4 Mrd. Rubel (rund 60 Mio. Euro), wie aus einem unabhängigen Wirtschaftsprüfungsbericht hervorgeht, den das Institut jetzt veröffentlichte. Die Bilanzsumme der russischen Tochter schrumpfte allerdings um 36,3 Prozent auf 81,6 Mrd. Rubel. Die Deutsche Bank wollte die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfer nicht kommentieren.

Deutsche Bank profitiert von hohen Zinsen

Die stark gestiegenen Zinseinnahmen von mehr als sieben Mrd. Rubel kurbelten den Gewinn an. Nach dem Angriff auf die Ukraine erhöhte Russland den Leitzins zeitweise auf 20 Prozent - jetzt liegt das Zinsniveau der russischen Zentralbank bei 7,5 Prozent. Zum Ende 2022 machte laut Geschäftsbericht das Engagement der Deutschen Bank in Russland 806 Mio. Euro aus und damit 0,2 Prozent des gesamten Kreditbuches. Die Kreditposition soll weiterhin schrumpfen: Seit März 2022 baut das Frankfurter Geldhaus seine Geschäfte in Russland ab und siedelte bereits mehrere hundert IT-Mitarbeiter aus den dortigen Tech-Standorten nach Deutschland um.

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