Christian Bock wird BaFin-Beauftragter für den Anleger- und Verbraucherschutz

Im Zuge ihrer Umstrukturierung schafft die BaFin diese neue Funktion. Zudem bekommt der designierte neue Präsident Mark Branson mehr Kompetenzen als sein Vorgänger. 
Christian Bock | Foto: © Reflexion-Das Photoatelier
Christian Bock | Foto: © Reflexion-Das Photoatelier

Bei der BaFin ist der Leiter der Abteilung Verbraucherschutz, Christian Bock, seit Anfang Juli auch der Beauftragte für den Anleger- und Verbraucherschutz. Die Stelle wurde neu geschaffen. Mit dem Schritt soll der Verbraucherschutz in der BaFin mehr Gewicht bekommen.

BaFin schaut künftig bei Cybersicherheit und Verbraucherschutz genauer hin  

Bock wird in dieser Funktion das Direktorium in Fragen des Anleger- und Verbraucherschutzes beraten und kann Themen vorschlagen, mit denen sich die BaFin befassen soll. Zudem berät er die Exekutivdirektoren bei ihrer Mitwirkung in den Organen des Europäischen Finanzsystems, soweit es um Themen des Anleger- und Verbraucherschutzes geht.

Seit 15 Jahren im Verbraucherschutz

Der 57-Jährige leitet die Abteilung Verbraucherschutz der BaFin bereits seit deren Gründung Ende 2015. Bock ist Jurist und ausgebildeter Bankkaufmann, nach seinem Studium arbeitete er einige Jahre als Rechtsanwalt, bevor er 1999 beim damaligen Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel anfing.

Wie er das Thema Verbraucherschutz sieht, verriet er 2019 in einem Interview, das auf der Webseite der BaFin veröffentlicht wurde: "Ich bin im Verbraucherschutz kein Freund von Zwang", sagte Bock. "Verbraucher müssen sich auch freiwillig ins Unglück stürzen dürfen. Aber dann liegt die Betonung natürlich auf der Freiwilligkeit. Verbraucher müssen umfassend informiert sein, damit sie sich risikobewusst für ein Produkt entscheiden können. Die Risiken kehrt mancher Anbieter natürlich gerne unter den Teppich."

Bei der BaFin leitete er zunächst das Referat für Bußgeldverfahren und später das Referat für die Aufsicht über Verhaltens- und Organisationspflichten bei Privat- und Auslandsbanken.

Neue Aufgaben für die BaFin

Die Stärkung des Verbraucherschutzes ist Teil der Neuaufstellung der BaFin als Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal. Von den 155 neue geplanten Stellen, werden 47 im Anleger- und Verbraucherschutz aufgebaut werden.

BaFin erhält voraussichtlich 155 neue Stellen 

In Zuge des Wandels wurde auch die Führung der Behörde neu besetzt: Präsident Felix Hufeld und seine Vize Elisabeth Roegele mussten ihren Hut nehmen. Anfang August übernimmt dann Mark Branson das Amt des Präsidenten, der zuvor die Schweizer Aufsicht Finma leitete.

Branson wird dann auch mit mehr Kompetenzen ausgestattet sein als sein Vorgänger: So wird er die alleinige Budgethoheit haben - bislang musste das Direktorium kollegial und einvernehmlich über die über Verteilung finanzieller Mittel entscheiden. Außerdem ist die neue Fokusaufsicht und die Spezialeingreiftruppe, die bei Verdachtsfällen schnell vor Ort und Stelle prüfen soll, direkt bei ihm angesiedelt.

Ziel der neuen Einheiten ist, besser hinter die Fassade von Banken, Versicherern und Wertpapierhändlern zu schauen, deren Geschäftsmodelle als besonders komplex oder innovativ gelten, damit sich der Fall Wirecard nicht wiederholt.

BaFin-Präsident könnte künftig mehr Kompetenzen erhalten

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