Postbank senkt Freigrenze bei Verwahrentgelten drastisch ab

Die Regelung gilt zunächst nur für Neukunden. Aber auch Bestandskunden werden aufgefordert, hohe Einlagen umzuschichten oder abzuziehen, erfuhr FinanzBusiness. Für Kunden der Deutschen Bank ändert sich zunächst nichts.
Ein Postbank-Finanzcenter. | Foto: picture alliance/dpa | Horst Galuschka
Ein Postbank-Finanzcenter. | Foto: picture alliance/dpa | Horst Galuschka

Die Postbank gesellt sich zu den Instituten, die die Grenze, bis zu denen sie keine Negativzinsen berechnet, drastisch absenkt. Die Regelung gilt zunächst für Neukunden, die ab dem 21. Juni ein Konto eröffnen. Dies bestätigte ein Sprecher des Instituts auf Nachfrage von FinanzBusiness. Die FAZ hatte zuerst über die Absenkung der Freibeträge für Postbank-Neukunden berichtet.

Nach Informationen von FinanzBusiness fordert die Deutsche-Bank-Tochter Postbank aber auch Bestandskunden mit hohen Einlagen auf, diese abzuziehen oder anderweitig zu investieren. Entsprechende Einladungen zu Gesprächen mit Kundenberatern sind bei einigen Kontoinhabern bereits eingegangen. Branchenüblich ist, dass Institute Kunden kontaktieren, deren Sichteinlagen 100.000 Euro überschreiten.

Für Neukunden der Postbank gilt in rund drei Wochen, dass Einlagen auf Girokonten nur noch bis zu einer Höhe von 50.000 Euro nicht mit einem Strafzins von 0,5 Prozent belegt werden. Bei Tagesgeldkonten beträgt die Grenze nur noch 25.000 Euro.

Bislang lag die Grenze bei 100.000 Euro

Bislang galt bei der Deutsche-Bank-Tochter eine konzernweite Grenze von 100.000 Euro, bis zu der das Institut auf die Berechnung von Negativzinsen verzichtete. Diese Grenze hatte die Deutsche Bank vor etwas mehr als einem Jahr eingeführt.

"Wir sehen unsere Aufgabe als Bank nicht in erster Linie darin, Negativzinsen an unsere Kunden weiter zu reichen. Unsere Aufgabe ist es, den Kunden Wege zu zeigen, auf denen sie trotz Negativzinsen ihr Geld noch rentierlich anlegen können", sagte ein Sprecher der Deutschen Bank FinanzBusiness.

Keine Änderung für Deutsche-Bank-Kunden

Für Kunden der Marke Deutsche Bank ändert sich zunächst nichts, so der Sprecher weiter. Allerdings beobachte das Institut die Marktentwicklung.

Immer mehr Institute hatten in der jüngsten Vergangenheit die Freigrenze, bis zu der sie keine Negativzinsen berechnen, deutlich abgesenkt. Zumeist auf 50.000 Euro, wobei einige Banken die Linie bereits bei 25.000 Euro ziehen.

Commerzbank senkt Verwahrentgelt-Grenze bei Neukunden 

Genossenschaftsbanken sind bei Strafzinsen ganz weit vorne 

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch