Volksbank Rhein-Ruhr berechnet künftig auch Bestandskunden Verwahrentgelte

Das Beispiel der Stadtsparkasse Düsseldorf macht Schule. Auch bei dem genossenschaftlichen Institut aus Duisburg steht in der letzten Konsequenz die Änderungskündigung im Raum.
Thomas Diederichs, Sprecher des Vorstands der Volksbank Rhein-Ruhr | Foto: Volksbank Rhein-Ruhr
Thomas Diederichs, Sprecher des Vorstands der Volksbank Rhein-Ruhr | Foto: Volksbank Rhein-Ruhr

Die Volksbank Rhein-Ruhr will allen Kunden Verwahrentgelte berechnen. Das kündigte das Institut aus Duisburg an. Beim Vorgehen kopiert das genossenschaftliche Institut die Stadtsparkasse Düsseldorf - heißt: Auch eine Kontokündigung ist als letztes Mittel vorgesehen, bestätigte die Sprecherin der Volksbank Rhein-Ruhr FinanzBusiness.

"Eine Änderungskündigung ist nicht unser Anspruch und wir wollen sie wo immer es geht vermeiden", sagte die Sprecherin.

Strafzinsen bei der Stadtsparkasse Düsseldorf

Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat es vorgemacht. Im vergangenen Herbst kontaktierte sie rund 1800 Kunden und forderte sie auf, hohe Einlagen entweder alternativ zu investieren oder Verwahrentgelte zu akzeptieren. Letztlich wurden sechs Konten gekündigt. Das Düsseldorfer Institut hat unlängst auch eine zweite Welle gestartet und weitere 1700 Kunden kontaktiert.

Stadtsparkasse Düsseldorf friert 20 Konten ein

Bei weiteren Kunden der Stadtsparkasse Düsseldorf steht die Kontokündigung als Ultima Ratio im Raum 

Auch die Volksbank Rhein-Ruhr setzt auf Gespräche mit den Kunden. "Wir haben in dieser Angelegenheit bereits im vergangenen Jahr mit 300 Kunden gesprochen", so die Sprecherin zu Finanz-Business.

Man müsse weitere Geldzuflüsse steuernd begleiten, so Thomas Diederichs, der Sprecher des Vorstands der Volksbank Rhein-Ruhr in einer Mitteilung: "Es ist erforderlich, um zum einen den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden und zum anderen unnötige Kosten aus der Liquidität zu vermeiden."

Nach Angaben des genossenschaftlichen Instituts hätten die Kundeneinlagen seit Beginn der Corona-Krise um zehn Prozent zugenommen.

Freibetrag von 100.000 Euro

Die Volksbank Rhein-Ruhr räumt ihren rund 75.000 Kunden einen Freibetrag von 100.000 Euro ein, erst bei höheren Einlagen wird das Verwahrentgelt von 0,5 Prozent in Rechnung gestellt. Dabei gilt die Regelung für Privat- und Unternehmenskunden gleichermaßen, so die Sprecherin.

Im Ranking der 812 deutschen genossenschaftlichen Institute belegt die Volksbank Rhein-Ruhr Platz 139 und wies per Ende 2020 eine Bilanzsumme von 1,97 Mrd. Euro aus.

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