BaFin nimmt Mitarbeiter wegen Wirecard-Insiderhandel in Schutz

Künftig soll den Beschäftigten der Handel mit Einzelwerten von beaufsichtigten Unternehmen aber untersagt werden.
Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) | Foto: BaFin
Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) | Foto: BaFin

Die Finanzaufsicht BaFin hat bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass mit Wirecard-Aktien handelnde Mitarbeiter einen möglichen Informationsvorsprung zum privaten Vorteil genutzt haben. Das stellte BaFin-Präsident Felix Hufeld in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche" klar.

"Wir hatten ein Compliance-System, das den gesetzlichen Vorgaben entsprach, aber nicht mehr zeitgemäß ist und deshalb zu Recht verändert wird", sagte er.

Das Compliance-System für die Mitarbeiter stammt aus dem Jahr 2016. Hufeld ergänzte: "Kann ich aber den 85 Mitarbeitern einen Vorwurf machen, die Wirecard-Aktien gehandelt haben? Nein, denn bisher gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass sie Insiderwissen genutzt haben."

500 private Wirecard-Geschäfte

Um auf Nummer sicher zu gehen, hat die Behörde eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragt, die Transaktionen erneut zu untersuchen. Künftig soll BaFin-Beschäftigten der Handel mit Einzelwerten von beaufsichtigten Unternehmen untersagt werden.

Der Finanzaufsicht sind mittlerweile fast 500 private Geschäfte ihrer Mitarbeiter mit Bezug zu Wirecard bekannt, wie jüngst aus einer Auskunft des Bundesfinanzministeriums an den FDP-Abgeordneten Frank Schäffler hervorging.

BaFin-Chef Hufeld nimmt seine Mitarbeiter in Schutz

Wirecard: Knapp 500 Geschäfte von Bafin-Mitarbeitern bekannt 

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