Bitcoin Group wirbt um institutionelle Anleger und Firmenkunden

Der Wettbewerb im Krypto-Umfeld nimmt zu: Auch bitcoin.de umgarnt jetzt professionelle Investoren. Die Bitcoin Deutschland AG wird dafür mit der Futurum Bank verschmolzen.
Foto: Colourbox
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Die Bitcoin Group steht vor einem Umbau, wird schlanker: Sie öffnet ihren Kryptomarktplatz für institutionelle Anleger und Firmenkunden, zusätzlich ist geplant, die beiden Töchter miteinander zu verschmelzen. Die Bitcoin Deutschland AG soll in der Futurum Bank aufgehen, kündigte das Unternehmen an. Greifen werde der Deal aber erst mit der Eintragung ins Handelsregister - voraussichtlich im Oktober.

An den Umbau knüpft die Bitcoin Group die Erwartung, im Markt für Kryptogeld neue Reichweite zu gewinnen, schneller zu werden, Kosten zu senken. Infolge der Zusammenlegung des Kryptogeschäftsbereichs bitcoin.de mit dem gesamten Investmentbanking der Futurum Bank AG entstehe Deutschlands erste "Kryptobank", ist das Unternehmen überzeugt. 

Das Vorhaben passt aber auch so gut in die Zeit: Zahlreiche Banken bereiten sich derzeit auf eine Zukunft im Krypto-Umfeld vor, bereits im Juni lagen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) eine mittlere zweistellige Zahl von Absichtsanzeigen vor.

Deutsche Banken zeigen steigendes Interesse an Kryptoverwahrerlaubnis

Auch das Bankhaus Scheich gehört wie berichtet dazu. Zusammen mit dem Potsdamer Fintech Finoa ermöglicht es die Frankfurter Bank professionellen Investoren, aus der sicheren Verwahrung mit Krypto-Assets zu handeln.

Finoa und Bankhaus Scheich bieten professionellen Handel mit Krypto-Assets an 

Reaktion auf das regulatorische Umfeld

Die Fusion bringt dem Unternehmen zunächst aber wohl vor allem rechtlich Vorteile – mit dem Ziel, interne Prozesse zu vereinfachen. "Durch die Verschmelzung bündelt die Bitcoin Group SE die in der Gruppe gehaltenen aufsichtsrechtlichen Lizenzen unter einer bereits aufsichtsrechtlich lizenzierten Einheit", heißt es. "Gleichzeitig ergeben sich durch die Reduktion der organisatorischen und regulatorischen Komplexität hohe Synergieeffekte und signifikante Kosteneinsparungen."

Nach der Fusion kommt ein neuer Vorstand

Der Zusammenschluss hat auch personelle Folgen: Die Bitcoin Group will Michael Nowak und Per Hlawatschek dann zu Vorständen der Futurum Bank machen – Nowak sitzt aktuell noch im Vorstand der Bitcoin Deutschland AG, Hlawatschek ist CIO der gesamten Unternehmensgruppe.

Im Gegenzug hört Oliver Flaskämper auf. Der Gründer und Vorstand der Bitcoin Deutschland AG ist zugleich Vorstand des Mehrheitsaktionärs Priority AG. Künftig werde er "als Berater die strategische Geschäftsentwicklung vorantreiben", teilt das Unternehmen mit.

Zuletzt, im Geschäftsjahr 2018/2019, beschäftigte die Bitcoin Group an den Standorten Frankfurt (Zentrale) und Düsseldorf laut Jahresbericht im Bundesanzeiger rund 100 Mitarbeiter. Die Bilanzsumme lag zum 31. März 2019 bei 31,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 33,03 Mrd. Euro).

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