Deutschen Banken drohen Risiken aus Engagements gewerblicher Immobilienfinanzierer

Die Ratingagentur Moody's sieht deutsche Banken bei einer Krise im Gewerbeimmobilien-Sektor besonders betroffen.
Wegen Corona könnten in Zukunft viele Büroimmobilien leerstehen. | Foto: picture alliance/dpa
Wegen Corona könnten in Zukunft viele Büroimmobilien leerstehen. | Foto: picture alliance/dpa

Einigen deutschen Banken drohen nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's erhebliche Risiken aus der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Denn deutsche Banken zählen in Europa zu den Instituten mit den umfangreichsten Risikoengagements als gewerbliche Immobilienfinanzierer.

Rund 432 Mrd. Euro - das entspricht 27 Prozent des Gesamtvolumens der Kreditausreichungen an den Sektor in der Europäischen Union - entfielen demnach auf deutsche Institute. Zurückzuführen seien die Risiken auf die Zyklizität und engmaschige Verknüpfung des Marktes sowohl mit der Finanzbranche als auch mit der konjunkturellen Entwicklung, teilte die Ratingagentur in einem neuen Bericht mit.

"Ein Rückgang der Gewerbeimmobilienpreise in den anfälligsten Teilsektoren wird das Sicherheitenniveau und die Beleihungsquoten in den Portfolios der Banken beeinträchtigen", so Moody's-Analystin Christina Holthaus. "Je nach Dauer der Krise rechnen wir damit, dass Zahlungsaussetzungen, Ausfälle und abnehmende Sicherheitenniveaus zu einer Verschlechterung der Aktivaqualität, einem Anstieg der notleidenden Kredite, einem höheren Risikovorsorgebedarf und zu geringeren Erträgen führen werden."

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Zu den anfälligen Teilsektoren zählt Moody's Immobilien für die Hotelbranche, Non-Food-Einzelhandel und Büroflächen. Die Nachfrage nach Büroflächen könnte künftig gedämpft werden, da die Unternehmen sich zusehends auf Telearbeit einstellen.

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