Bundesbank plant eigene Botschaft in Brüssel

Die Deutsche Notenbank will sich eine eigene Repräsentanz bei der EU schaffen. Das könnte die Kollegen in der EZB verärgern.
Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank | Foto: Holger Hollemann
Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank | Foto: Holger Hollemann

Die Deutsche Bundesbank will ihren Einfluss in Europa ausbauen. Laut einem Bericht des Spiegel, plant die deutsche Zentralbank eine eigene Repräsentanz in Brüssel – und könnte so auf Ärger mit der EZB zusteuern.

"Wir möchten in Brüssel zuhören und gehört werden. Verstärkter Dialog bringt Europa voran", bestätigte ein Bundesbank-Sprecher die Pläne gegenüber dem Spiegel.

Weil die Deutschen zu den härtesten Kritikern der Geldpolitik der EZB gehören, dort mit ihren Positionen aber oft in der Minderheit sind, könnte das neue Vorhaben dort als Provokation aufgenommen werden.

Bundesbank will näher an EU ran

Bislang sendet die Bundesbank einige Mitarbeiter in verschiedene Ausschüsse nach Brüssel, etwa in den Ausschuss für Wirtschaft und Währung und die Ständige Vertretung der Bundesrepublik bei der Europäischen Union (EU).

Nun will sie aber eine eigene Repräsentanz aufbauen, um sich mehr Gehör in der Europäischen Kommission zu verschaffen. Laut dem Bericht führt sie derzeit Gespräche mit der Bundesregierung über eine Niederlassung in Brüssel, um ihre Lobbyarbeit zu intensivieren.

Intern seien die Pläne bereits weit gediehen; die Rede ist von vier Mitarbeitern, mit denen die "Bundesbank-Botschaft" an den Start gehen soll.

Angetrieben werde das Projekt von Burkhard Balz, der als CDU-Mitglied selbst von 2009 bis 2018 Abgeordneter im Europäischen Parlament war und heute im Vorstand der Bundesbank für deren Außenauftritt zuständig ist.

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