Kroatien und Bulgarien auf dem Weg in die Eurozone

Die Länder sind in den Wechselkursmechanismus II aufgenommen worden, in dem sie zwei Jahre verbleiben.
Symbolbild der Eurozone | Foto: picture alliance/Bildagentur-online
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Archibald Preuschat mit Dpa

Kroatien und Bulgarien haben eine wichtige Hürde vor dem Beitritt zur Gemeinschaftswährung Euro genommen. Wie die EU-Kommission am Freitagabend (10. Juli) mitteilte, wurden beide EU-Staaten mit ihren Landeswährungen Kuna und Lew in den Wechselkursmechanismus II aufgenommen.

Zwei Jahre ohne Abwertung

Kroatien und Bulgarien müssen nun mindestens zwei Jahre ohne größere Schwierigkeiten an dem Mechanismus teilnehmen. Das heißt unter anderem, dass sie nicht von sich aus ihre Währung gegenüber dem Euro abwerten dürfen. Der Kurs darf nur innerhalb bestimmter Grenzen schwanken.

Laut einer Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde der Kurs der kroatischen Landeswährung auf 7,53450 Kuna für einen Euro festgelegt.

Der Kurs für die bulgarische Landeswährung liegt laut EZB bei 1,95583 Lewa pro Euro.

Gelingt es beiden Ländern, ihre Währungen stabil zu halten, könnten nach den zwei Jahren alle Voraussetzungen für den Beitritt zum Euro erfüllt sein. Beide Staaten bemühen sich darum seit Jahren.

Viele Kredite in Euro

In beiden Ländern werden bereits zahlreiche Kredite anstatt in Landeswährung in Euro begeben, was aufgrund von Wechselkursrisiken insbesondere von Ratingagenturen kritisch gesehen wurde. Mit dem Beitritt in den Wechselkursmechanismus II ist dieses Risiko gedämpft, mit der Einführung in den Euro dann gebannt.

Bulgarien forcierte den Beitritt in die Eurozone wegen der Corona-Pandemie verstärkt. Regierungschef Boiko Borissow erklärte im April auf seiner Facebook-Seite, die derzeitige Krise zeige, dass Bulgarien der Eurozone beitreten müsse.

Viel Krisenhilfe fließt nur in die Eurozone

Er wies darauf hin, dass die Europäische Zentralbank zwar viel Geld zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise bereitstelle. Es sei jedoch vor allem für die Staaten der Eurozone bestimmt. Der Rest müsse Kredite mit hohen Zinsen aufnehmen. Der rasche Euro-Beitritt sei nötig, damit auch Bulgarien, das ärmste EU-Land, bei Krisen von den Vorteilen der Eurozone profitieren könne.

Wichtige Wirtschaftsreformen anerkannt

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen betonte, mit dem Beschluss würden die wichtigen Wirtschaftsreformen in Bulgarien und Kroatien anerkannt. Und er zeige, dass der Euro attraktiv bleibe. "Wir werden die beiden Länder auf der nächsten und abschließenden Etappe auf ihrem Weg zum Beitritt zum Euro-Währungsgebiet weiter unterstützen", erklärte von der Leyen.



Nach den EU-Verträgen sind alle Mitgliedsstaaten bis auf Dänemark zum Beitritt zur Gemeinschaftswährung verpflichtet, sobald sie die Voraussetzungen erfüllen.

Mehrere Staaten verfolgen dies aber nicht mit Nachdruck. Derzeit bezahlt man in 19 der 27 EU-Staaten mit dem Euro, der seit 2002 Zahlungsmittel ist.

Bulgarische Notenbank schließt sich Swap-Abkommen an 

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