Greensill-Debakel sorgt für Nachbeben: Credit Suisse ernennt neuen CEO Asset Management, Schweizer Aufseher prüfen

Die Schweizer Großbank hat entschieden, dass der Bereich Asset Management künftig als eigene Division geführt wird.
Das Gebäude der Credit Suisse in Frankfurt am Main | Foto: picture alliance / dpa | Boris Roessler
Das Gebäude der Credit Suisse in Frankfurt am Main | Foto: picture alliance / dpa | Boris Roessler

Die Schweizer Großbank zieht personelle Konsequenzen aus der Greensill-Affäre. Der Leiter des Asset Management, Eric Varvel, wird ersetzt. Neuer CEO für den Bereich ist Ulrich Körner. Varvel wird nach der Einarbeitung von Körner CEO der Credit Suisse Holdings (USA) und Chairman der Investment Bank.

Körner leitete von 2014 bis 2019 beim Wettbewerber UBS das Asset Management Geschäft. Zuletzt war er dort Senior Advisor des CEO. Von 1998 bis 2009 hatte Körner aber bereits bei der Credit Suisse mehrere Funktionen inne, unter anderem als Chief Financial Officer und Chief Operating Officer der Credit Suisse Financial Services sowie als CEO Schweiz.

"Ich freue mich sehr, dass Ulrich Körner zur Credit Suisse zurückkehrt, wo er bereits früher in verschiedenen Funktionen auf Geschäftsleitungsebene erfolgreich tätig gewesen ist. Dank seines ausgezeichneten Leistungsausweises bei der Credit Suisse und UBS, wo er die Asset-Management-Wachstumsstrategie entwickelt und erfolgreich umgesetzt hat, verfügt Ulrich Körner über die idealen Voraussetzungen, um künftig unsere neue Division Asset Management zu führen", wird Urs Rohner, Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, in einer Mitteilung zitiert.

Es sind nicht die einzigen Veränderungen, die die Credit Suisse bereits zum jetzigen Zeitpunkt gezogen hat. Drei Verantwortliche im Bereich Asset Management wurden bereits suspendiert.

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Zudem soll der Bereich aus der bisherigen Division Internationale Wealth Management ausgegliedert werden. Dies unterstreiche die strategische Bedeutung des Asset Managements für die Bank, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.

Reputationsschaden nicht auszuschließen

In ihrem heute veröffentlichten Geschäftsbericht teilte die Credit Suisse außerdem mit, dass sie sich mit Untersuchungen der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma konfrontiert sieht.

Außerdem hätten Investoren bereits mit juristischen Maßnahmen gedroht. Entsprechend warnt das Institut seine Investoren vor potenziell aufkommenden Kosten und schloss auch nicht aus, dass womöglich Kunden abwandern oder Vermögen abziehen könnten.

Die Bank ist besonders von der Insolvenz von Greensill betroffen, da sie vier zusammen mit Greensill Capital betriebene Lieferketten-Fonds mit einem Gesamtvolumen von rund zehn Mrd. Dollar abwickeln muss, da ein Versicherer für die Anlagen nicht mehr bürgen wollte.

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