Immobilienfinanzierung Anfang 2023 um 48 Prozent eingebrochen

Im ersten Quartal gab es laut Verband der Pfandbriefbanken (Vdp) einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besser schaut es im Vergleich zum letzten Quartal 2022 aus.
Dachdecker auf einem Rohbau. | Foto: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
Dachdecker auf einem Rohbau. | Foto: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON
Reuters, Markus Lachmann

Die großen Immobilienfinanzierer in Deutschland haben nach Branchenangaben zum Jahresauftakt einen kräftigen Dämpfer im Neugeschäft hinnehmen müssen. Die im Verband der Pfandbriefbanken (Vdp) zusammengeschlossenen Kapitalgeber reichten im ersten Quartal Immobiliendarlehen über 25,6 Mrd. Euro aus. Das ist im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres ein Minus von 47,8 Prozent, wie der Vdp mitteilte.

Etwa besser der Vergleich zum letzten Quartal 2022

Allerdings wurde im Auftaktquartal 2022 ein Rekordergebnis erzielt, unter anderem weil in Erwartung steigender Zinsen Geschäfte vorgezogen wurden. Zwar sieht der Vergleich zum letzten Vierteljahr 2022 mit einem Anstieg von 3,2 Prozent besser aus. Die Nachfrage bleibe jedoch weiter auf niedrigem Niveau, meldet der Vdp.

”Die noch nicht abgeschlossene Adjustierung von Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern führt zu wenigen Transaktionen und damit auch zu einem geringen Neugeschäft bei den Immobilienfinanzierern”, resümierte Vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. 

Im Vdp haben sich die führenden Kapitalgeber für den Wohnungs- und Gewerbebau zusammengeschlossen. Von Kunden der Vdp-Mitgliedsinstitute wurden im ersten Quartal dieses Jahres 16,3 Mrd. Euro an Wohnimmobilienkrediten nachgefragt. Das ist gegenüber dem besonders starken Vorjahreszeitraum 49,2 Prozent weniger, aber auch zum Vorquartal noch ein Minus von 4,2 Prozent. 

Darlehen wurden dabei vor allem für Ein- und Zwei-Familienhäuser (44 Prozent) nachgefragt, gefolgt von Mehrfamilienhäusern (36 Prozent), Eigentumswohnungen (15 Prozent) und Sonstigem wie Bauland (fünf Prozent).

Rückgang auch bei Gewerbeimmobilien-Finanzierungen

Bei Gewerbeimmobilien-Finanzierungen nahm das Volumen im ersten Quartal dieses Jahres im Vorjahresvergleich um 45 Prozent ab. Mit 9,3 Mrd. Euro lag es allerdings um 19,2 Prozent über dem Volumen des vierten Quartals 2022 (7,8 Mrd. Euro).

Das ist für den Vdp-Hauptgeschäftsführer jedoch noch kein Grund für Optimismus: ”So lange die gegenwärtige Phase der Unsicherheit über die weitere Preis- und Zinsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, dürfte auch die Nachfrage nach Finanzierungen verhalten bleiben”, prognostizierte Tolckmitt. 

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